Konzert:

Headbangers Open Air 2014 - Freitag

Konzert vom 25.07.2014

Der Freitag wurde zur besten Mittagszeit von HELLBRINGER eröffnet. Damit man auch gleich richtig wach wurde, prügelten HELLBRINGER ihre angeschwärzten Thrash Hymnen mit sehr viel Elan ins sich langsam füllende Rund. Neben diversen Eigenkompositionen kam auch das eine oder andere Cover wie „Seance“ (POSSESSED) oder „Black Magic“ (SLAYER) zum Zuge. Den Meisten sagte der sehr authentische und old-schoolige Rumpelsound zu. Mir persönlich war das ein wenig zu eintönig und rauh. Muss aber zeitgleich zugestehen, dass HELLBRINGER einen energetischen Auftritt auf die Bretter gelegt haben.

Dann wurde es Zeit für Bocholt's finest WIZARD. Auch wenn WIZARD die letzten Jahre fleissig Alben veröffentlicht haben, so kommt es zumindest mir vor, dass sie sich an der Livefront etwas rarer gemacht haben. Ist allerdings auch verständlich, da WIZARD sicherlich keinen Fulltimejob darstellen. Auch im 25sten Jahr ihres Bestehens halten WIZARD die Fahne des True Metals (ein Song, den ich mir im Übrigen gewünscht hätte) unbeirrt nach oben. Midtempo-Hymnen wie „Bound By Metal“ oder „In The Hall Of Odin“ wurden genauso begeistert mitgesungen wie Speed Classics à la „Hammer, Bow, Axe & Sword“. Das vielfach und lautstark geforderte „In The Sign Of The Wizard“ markierte dann den Höhepunkt bei einem starken Auftritt.

Die nun folgenden EVIL INVADERS erfreuen bei ihren Shows mit schöner Regelmäßigkeit sowohl Ohr als auch Auge. So und genau so sieht eine perfekte Speed Metal Show aus. Sämtliche Posen wirken authentisch, natürlich und mitnichten aufgesetzt und man sieht den Jungspunden den Spaß, den sie auf der Bühne haben, an. Aber natürlich überzeugten EVIL INVADERS nicht nur mit ihren Bühnenrochaden, sondern lieferten auch musikalisch das erwartete Speed Brett zwischen AGENT STEEL, simpleren TOXIK und EXCITER ab. Damit positionieren sie sich etwas abseits des ganzen Thrash Revivals und heben sich so von vielen anderen Bands ab. Nach der gelungenen E.P. bin ich jetzt mal gespannt auf das erste ganze Album. Achja…an die „der Sänger quietscht so-Fraktion“: Das gehört sich so und ist geil. Punkt.

Mit TURBO kam eine Wundertüte in den Garten, denn oft gab es die Polen in westlichen Gefilden noch nicht zu bestaunen. In ihrer über 30-jährigen Karriere metamorphosten sich die Polen vom Hard Rock über Heavy Metal hin zum Speed / Thrash und wieder zurück zum Heavy / Power Metal dieser Tage. Sänger Tomasz Struszczyk präsentierte sich agil und stimmlich auf der Höhe, wenn auch etwas kauzig. Aber der Hippie-Hauch, den der Barfußläufer anfangs versprühte, war schnell verflogen, als TURBO (man möge mir den verzeihen) „Turbo-mäßig“ loslegten. Klassiker wie „Kawaleria Szatana“ oder „Szalony Ikar“ mischten sich mit Songs vom aktuellen Album „Piąty żywioł / The Fifth Element“ wie z.B.“ This War Machine“. Dabei wurden die Songs teilweise in Polnisch und teilweise in Englisch intoniert. TURBO machten ihrem Namen alle Ehre und zementierten ein amtliches Brett auf die Garten-Bühne. Dürfen auch gerne öfter kommen.

POLTERGEIST bleiben eine Band die polarisiert. Es gibt keine Stimmen, die die Schweizer „so lala“ finden. Entweder ist man begeistert vom melodischen und sehr unique klingenden Thrash Sound der Eidgenossen, oder man wendet sich mit Grausen ab. Letzteres jedoch entzieht sich vollends meinem Verständnis. Thrash-Hymnen wie „Empty Inside“, „We The People“, „Nothing Lasts Forever“, „Make Your Choice“ oder „Depression“ sind absolut outstanding und stechen in einem Genre wie dem Thrash Metal ziemlich heraus. Auch scheinen die alten Hasen um V.O. Pulver (GURD / PULVER) wieder richtig Blut geleckt zu haben. Und wenn sich ein Sänger am nächsten Tag mit seinem Gitarristen ins Publikum stellt, um bei WHIPLASH Zeile für Zeile mitzubrüllen, dann ist das einerseits mega-sympathisch und zeigt andererseits eine Szeneverbundenheit, von der sich viele andere Künstler eine dicke Scheibe abschneiden können. Dies hier wird zwar kein Verantwortlicher lesen: Aber wenn man als Plattenfirma schon kein Interesse daran hat alte Scheiben zu re-releasen, dann gebt doch wenigstens den Künstlern ihre Rechte an dem Zeug zurück. Das war meine naive Meldung an die Nation für heute.

Die Briten XENTRIX waren in den späten 80ern und frühen 90ern eine der wenigen Thrash Bands aus England, die international ein bisschen was reißen konnten. Ohne natürlich mit den ganz Großen mithalten zu können. Ich war allerdings überrascht, wie viele Fans sich speziell auf XENTRIX gefreut haben und das sicherlich nicht nur wegen ihrer Version des „Ghostbusters-Songs“. Ich hingegen fand XENTRIX früher OK bis gut, ohne dass es mich richtig umgehauen hätte. Dafür sind sie zu sehr im Midtempo-Thrash verwurzelt. Und auch heute packte es mich nicht richtig. Es war gut und die Meisten waren auch sehr begeistert, aber berührt hat es mich nicht. Außerdem kam mein persönlicher Favorit „All Bleed Red“ nicht zum Zuge.Trotzdem hatte die Band augenscheinlich ihren Spaß und darf den Auftritt ob der Reaktionen aus dem Publikum als Erfolg werten.

DIAMOND HEAD sind schon auf Grund von Songs wie „It’s Electric“, „The Prince“, „Helpless“ und natürlich „Am I Evil“ zu Recht eine Legende. Aber heute zeigte sich mal wieder, dass das nicht immer ausreicht. Zu bieder und brav agierten DIAMOND HEAD. Selbst als genannte Klassiker zum Zuge kamen, war das alles sehr laid back, was da auf der Bühne passierte. Natürlich gibt es an den Songs selbst nix zu mäkeln, wenn das Ganze aber so schnarchig präsentiert wird, dann hilft das auch nix. Am agilsten war kurioserweise Altmeister Brian Tatler selber. DIAMOND HEAD sollten sich mal eine SATAN oder TYGERS OF PAN TANG Show ansehen, damit sie verstehen, wie man auch anno 2014 eine NWoBHM Show authentisch und mitreißend gestaltet.

Für die ausgefallenen DEATH ANGEL sprangen die unverwüstlichen ANVIL ein. Und es war alles wie immer. Gut, mit Chris Robertson war ein neuer Bassist an Bord, da sich sein Vorgänger -Ex-CITIES Tieftöner Sal Italiano- um seine kranke Mutter kümmern muss. Aber sonst war alles wie gehabt. Lips gibt den Grimasse schneidenden Märchenonkel, packt den Vibrator aus, erzählt lustige Geschichten und haut einen Klassiker nach dem anderen ins willige Publikum. „Mothra“, „Winged Assassins“, “Forged In Fire“ „Metal On Metal“…und so weiter. Das Ganze wird garniert mit neueren Songs, wie “This Is Thirteen” oder „Badass Rock N Roll“. Leider übertreiben es ANVIL etwas mit Improvisationen und instrumentalem Show-Off (nichts desto trotz einmal mehr überragend: Drummer Robb Reiner). Mir persönlich wäre der eine oder andere ungewöhnliche Song echt lieber gewesen. Wo war „Blood On The Ice“ oder mal was Obskures von „Worth The Weight“ oder, oder …. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. ANVIL haben den Garten gerockt.

Ich muss gestehen, dass ich von DEATH SS bis auf den Namen im Vorfeld nix kannte. Nach einer ewigen Umbaupause bequemten sich die Italiener zu nachtschlafender Zeit endlich auf die Bühne. Nach ca. 5 Minuten schaute ich in das müde Gesicht von Bruder Cle und wir waren uns sofort einig, dass das nix für uns werden wird und machten uns auf den Weg zu unseren Schlafstätten.



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