Konzert:

Hatesphere, Aborted, Maintain - Hamburg, Logo

Konzert vom 13.06.2007

Irgendwas fehlte in diesem Jahr bisher. Sonne war´s nicht, von der haben seit April zum Glück mehr als genug. Geld vielleicht? Na ja, wer hat davon schon genug? Die Meisterschaft der Bayern? Auch kein wirklicher Verlust, dass sie es mal nicht geschafft haben. HATESPHERE live? Ja, das war´s! Im Gegensatz zu ihren Hamburger Jahren 2004 und 2005 haben sich die Dänen in den letzten achtzehn Monaten in der Hansestadt rar gemacht, da wurde es mal wieder Zeit, dass zu ändern. Der Tourauftakt zur "Serpent Summer"-Tour mit ABORTED wurde kurzerhand von Hannover nach Hamburg verlegt, ins lauschige Logo, das anfangs noch ziemlich leer war und auch beim Headliner höchstens halbvoll wurde. Mr. Bredahl wußte natürlich, warum: "You´re only here because you didn´t get a ticket for Machine Head!". (Die Maschinenköpfe spielten im ausverkauften Dock´s zum Tanze auf).


Los ging´s mit MAINTAIN, die sich mit einem Sicherheitsabstand von drei Metern zum Publikum konfrontiert sahen - der berühmte Hamburger Graben. Wirklich kleiner wurde der Abstand zwischen Band und Publikum im Laufe der 30 Minuten nicht, einzig ein paar Altrocker und die Crew der Band kam vor die Bühne, der Großteil der Leute blieb entweder in der Nähe des Tresens oder gleich ganz draußen. Da half es auch nicht, dass Sänger Timo immer wieder zum Näherkommen aufforderte und die Combo einen glasklaren Sound hatte, der sich schon fast wie von Platte anhörte. Heute war für MAINTAIN kein Blumentopf zu gewinnen, so einfach (und frustierend) bleibt das Fazit. Respekt muss man ihnen dafür zollen, dass sie sich trotzdem ordentlich ins Zeug legten und den Set nicht verkürzten.


ABORTED konnten immerhin eine Reihe Headbanger für sich gewinnen, die unbeirrbar zum technisch anspruchsvollen Geknüppel der Belgier von Anfang bis Ende des Sets moshte. Mittlerweile waren mehr Leute ins warme Logo gekommen, die die Band mit mehr Beifall als MAINTAIN vorher bedachten. Spielerisch gab es an den 45 Minuten nichts zu rütteln, ebensowenig an der Songauswahl, die jedes Album mit mindestens einem Song bedachte und die Fans offensichtlich zufriedenstellte. ABORTED sind zu einer routinierten Live-Band gereift, allen Line-Up-Wechseln zum Trotz, und konnten auch an diesem Abend einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.


Aber gegen HATESPHERE stanken sie ab. Ganz einfach. Gegen das super-symphatische Auftreten der Dänen und der Wucht ihrer Songs kommt kaum eine Band an, schon gar nicht an diesem Abend. Sänger, Alleinunterhalter und Charismabolzen Jacob führte durch den Abend, scherzte mit dem Publikum, grüßte einen gewissen Rolf Müller, der 41 HATESPHERE-Shows gesehen hat, und kotzte zwischendurch vor Anstrengung. Das hielt ihn aber nicht davon ab, Songs des neuen Albums wie auch ältere Stücke mit Verve zu intonieren und den Saal zum Kochen zu bringen. Die Gitarristenfront grinste derweil um die Wette, poste ordentlich und schüttelte sich nebenbei die Killerriffs aus dem Ärmel, während die beiden kurzhaarigen Neuzugänge am Bass und Schlagzeug cool blieben und ihren Job effektiv erledigten. Wie gewohnt stimme bei HATESPHERE einfach alles: Einstellung, Können, Songauswahl (auch ohne das kongeniale "Deathtrip") und Humor - "500 Dead People" wurde den Deutschen gewidmet. Leichter Faux pas, den Mr. Bredahl mit einem Lachen korrigierte. Man mag von den Platten der Combo halten was man will, live ist diese Band so unglaublich gut, dass sie auch an einem schlechten Tag 99% der Konkurrenz an die Wand spielt. Und wenn sie so gut drauf ist wie an diesem Abend, dürften sie am Besten nie aufhören...


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