Konzert:

Gamma Ray, Rhapsody Of Fire, Stormwarrior - Zeche, Bochum

Konzert vom 15.04.2014

GAMMA RAY sind mit ihrer neuen Platte „Empire Of The Undead“ wieder auf Achse. Mit von der Partie sind außerdem RHAPSODY OF FIRE, welche mit „Dark Wings Of Steel“ auch quasi noch ein taufrisches Album am Start haben. Dazu packt man dann eine schicke Vorband wie STORMWARRIOR und voilà, ein Dienstagabend im Süden von Bochum wird zur Metalshow.

Den gelungenen Anfang machten dann auch bereits erwähnte STORMWARRIOR, eine Truppe die mir selber zwar nicht all zu viel sagte, dennoch aber bereits seit vielen Jahren Musik machen – und eine dementsprechend routinierte, anheizende Metal-Show lieferten. Zwar war man offenbar der Meinung, dass es eine gute Idee wäre die Drumsets aller drei Bands gleichzeitig aufzubauen und die Band bewegungstechnisch etwas arg einzuschränken... aber man kann wohl nicht alles haben. Dummerweise haben von der soliden Fullstack-Orgie nicht all zu viele (der ansonsten durchaus zahlreichen) Besucher nicht profitieren wollen, da die Halle noch mehr oder weniger spärlich gefüllt war.

Das änderte sich dann eine gute halbe Stunde später als Fabio Liones Truppe RHAPSODY OF FIRE auf die Bühne kam. Wem die Truppe etwas sagt weiß, dass die Jungs schon fast ein wenig deplatziert wirken können; nicht nur geht der schwer melodische Power Metal der Jungs oft sehr progressive Wege – auch ist ein gewisser Einfluss klassischer Musik und ebenso klassischem Gesangs bei RHAPSODY OF FIRE sicher nicht wegzureden. Störte die Anwesenden aber herzlich wenig, denn Meister Lione verstand es ganz hervorragend die Menge zu motivieren, Zugaben zu fordern und in praktisch Studiosound eine Mischung des weitreichenden Portfolios der Truppe zum Besten zu geben.

...und die Tatsache, dass die Menge den Herrn aus Italien scheinbar mochte war nicht ganz unwichtig. Denn als GAMMA RAY auf die Bühne kamen zeigte sich schnell ein mieses Problem: Frontsau Kai Hansen war mit einer Bronchitis gesegnet und hatte eigentlich Singverbot. Wer nun erwartet, dass ein Metalsänger gefälligst ärztlichen Ratschlag in den Wind werfen, die Stimme mit Bier ölen und einfach singen soll... dessen Erwartungen wurden teilweise erfüllt. Die ersten paar Songs (als Intro den neuen 10 Minuten Brecher „Avalon“, gefolgt von „Heaven Can Wait, „I Want Out“ und „Tribute“) sang Kai zwar noch souverän selber, danach wurde es aber sichtlich schwierig – was macht man also?

Richtig, man macht Metal und fragt Freunde! Fabio Lione – wir erinnern uns, RHAPSODY OF FIRE – kam kurzerhand auf die Bühne und haute ausgerechnet den beliebten (und, das muss man ja immer wieder sagen, wirklich geilen) HELLOWEEN-Song „Future World“ raus. Mutig, gerade die Nummer dem Gastsänger zu geben, letztlich aber wohl die Richtige Entscheidung. Die folgenden zwei (neuen) Songs „Empire Of The Undead“ sowie „Time For Deliverance“  meisterte auch noch Lione, danach verprügelte Drummer Michael Ehré in einem ordentlich langen Drum-Solo sein Schlagzeug.

Ich bin ehrlich – mich erinnerte das an eine gewisse MOTÖRHEAD-Show, wo das Solo etwas länger als normal war und Lemmy hinter der Bühne vermutlich von 10 Ärzten geflickt worden ist – war dann aber doch halb so wild und die Show wurde danach mit „Blood Religion“ von Hansen selber auch weitergeführt, selbstverständlich nicht ohne blöde Kommentare („Untot sein ist eigentlich gar nicht mal so scheiße“, wusste man zu philosophieren), welche die Menge natürlich dementsprechend gut aufnahm. Auch ein kranker Kai Hansen ist eben ein Live-Musiker – das gilt übrigens auch voll für die Gitarren-Performance.

Allerdings nur für einen Titel, denn danach kam Frank Beck als Gastsänger auf die Bühne. Wer genau Frank Beck eigentlich ist, dass war dem reinrufenden Gast genauso ein Rätsel wie mir auch – aber der Mann kann Singen und wirkte sympathisch und konnte die Show daher sehr souverän weitermachen.

Im Gesamtbild machte aber gerade diese Mixtur aus verschiedenen Sängern die ohnehin ja sehr Live-geeigneten GAMMA RAY irgendwie noch ein Stück interessanter und die Show eine Erfahrung – wie oft hört man bitte eine wilde Mischung aus GAMMA RAY und RHAPSODY OF FIRE live?

Schade war gerade deswegen, dass (zumindest am Rand) der Gesang mitunter etwas leise war und das Licht eine sehr einseitige Geschichte wurde. Aber wie oben erwähnt – man kann nicht alles haben! Und voll war die Zeche letztlich übrigens auch.

Fazit: Mehr als stimmige Kombo und absolut beispielloses Krisenmanagement. Top!

Setlist GAMMA RAY:

  1. Avalon
  2. Heaven Can Wait
  3. I Want Out
  4. Tribute
  5. Future World
  6. Empire Of The Undead
  7. Time For Deliverance
  8. Drum Solo
  9. Blood Religion
  10. Master Of Confusion
  11. Rebellion
  12. Land Of The Free
  13. Man On A Mission
  14. To The Metal
  15. Send Me A Sign


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