Konzert:

Empty Vision, Ritual, Just Went Black, Deny Everything - Wohnwelt, Wunstorf

Konzert vom 17.01.2009

Es gibt die Idee oder den Trend im Hardcore, dass eine Band nicht lange Bestand hat, spätestens nach dem dritten Album ist Schluss. Da waren EMPTY VISION zwar noch nicht angekommen, aber trotzdem sollte der 17.01.2009 der Tag ihres Abschieds werden. Dazu hatten sie 300 Leute in die Wohnwelt kommen lassen, die neben den Helden des Abends auch drei befreundete Bands erleben würden.



Für die kurzfristig wegen Krankheit ausgefallenen SIRENS waren DENY EVERYTHING eingesprungen, die mit guter Verspätung den Auftakt machten. Die Kölner machten ihre Sache im Grunde gut und boten ein anständig old schooliges Brett dar, aber an der Stimme werden sich die Geister wohl immer scheiden, die hat die Tendenz furchtbar zu nerven. Zu hoch, zu quakig für manche, für andere wiederum genau zur Musik passend. Wer zur zweiten Gruppe gehörte, hatte mit der guten halben Stunde Cologne Hardcore seinen Spaß.



JUST WENT BLACK zogen dann alle wieder in den Saal und legten nach kurzer Umbaupause furios los – hatten aber unter einem miesen Sound zu leiden, der das Hörvergnügen deutlich schmälerte, da z.B. die Gitarren viel zu leise waren. Zudem war Shouter Sven nicht hundertprozentig fit und ließ sich bei einem Song von einem Kollegen vertreten, das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Den Fans schien es egal zu sein, die machten allen Widrigkeiten zum Trotz ordentlich Alarm vor der Bühne und ließen den Gig zu einem gelungenem werden.



Die Ruhrpott-Durchstarter RITUAL kamen dann auf die Bühne, definitiv die Band mit den unschönsten Frisuren. Macht aber nix, dafür haben die mittlerweile bei Reflections Records Gelandeten ordentlich Arsch in der Hose und legten einen furiosen Gig hin. Bei dem war nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne mächtig was los, was sich mit jedem Song steigerte, zumal einige von denen das letzte Mal Live gespielt wurden, laut Band. RITUAL stellten wieder einmal unter Beweis, dass sie eine der heißesten deutschen Hardcore-Bands sind, die zur Zeit durch die Gegend touren, und zu Recht beim renommierten Label gelandet sind. Auf die anstehende Full-Length darf sich gefreut werden!



Dann wurde es melancholisch. EMPTY VISION machten alles zum letzten Mal: Aufbauen, Soundcheck, Lampenfieber kriegen, Rumposen. Aber das sind selbstgewählte Leiden, auch wenn das aufhören im schönsten Moment ja toll sein soll. Wer weiß. Als die Mannen um Sänger Michael loslegten, gab es im Publikum kein Halten mehr und sofort gingen alle Arme hoch, wurde aus 200 Kehlen mitgesungen. Vom ersten Song an gab es Getümmel auf der Bühne, Stagediver machten sich bereit, selbst von den Boxen wurde die Menge gehüpft. Zwischen den Songs wusste der sonst so witzig-schlagfertige Mikroknabe gar nichts zu sagen und beschränkte sich auf „Danke“ in vielen Variationen. Mehr war aber auch nicht nötig. Bei einem Song wurde der alte Gitarrist auf die Bühne geschleift, bevor es in der aktuellen Besetzung an die letzten Songs ging und nach einer Zugabe endgültig vorbei war. Aus und vorbei. EMPTY VISION haben mit ihrer letzten Show noch einmal gezeigt, was für Potential in ihnen steckt, das war eine würdige Abschiedsshow für eine coole Band.



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