Konzert:

EISREGEN - Siegburg, Kubana

Konzert vom 21.10.2023

Der Tod aus Thüringen macht Stopp in Siegburg!

Doch zuerst entern MAAHES aus Niederbayern die Bühne des Kubana Live Clubs und starten ihr 50-Minütiges Set. Es gibt ordentlichen sinfonischen Melodic Black Metal über ägyptische und griechische Mythen auf die Ohren. Sitzt da ein namenloser Ghoul von GHOST am Schlagzeug? Nein - das ist Drummer Anubis mit passender Maske. Das Bandkonzept mit  mumifizierter Verkleidung kommt etwas platt rüber, aber die Jungs machen einen sympathischen Eindruck und glänzen mit Spielfreude. So ernten MAAHES viel Applaus.  

Mit „Grenzgänger“ startet das heitere Schlachtfest von EISREGEN: der Titeltrack des aktuellen Albums, das Anfang dieses Jahres erschien, macht mit seiner melancholisch-barock anmutenden Stimmung, Lust auf mehr. Letztlich machen EISREGEN viele Balladen, wenn auch in einer eigenen morbiden Art und Weise, so auch „19 Nägel für Sophie“. Es folgen das starke „Mein Eichensarg“, das liebliche „Herbstleiche“ und das raue „Gott der Panzer“. Das Publikum zeigt sich textsicher. Die rostige Krächz-Stimme von Michael „Blutkehle“ Roth nutzt sich nicht ab und klingt hervorragend. Gitarrist  El Hoppelo und Bassist El Loco schaffen es, auf der Bühne beinahe unsichtbar zu sein: Kein Posing, keine Kommunikation mit dem Publikum. Alle Aufmerksamkeit ruht auf den Gruselgeschichten singenden Roth. Und hin und wieder auf dem, in Gasmaske steckenden und Thüringen-Fahne wehendem Grenzgänger. Ich hatte kürzlich hierzu die Stellenanzeige EISREGENs gesehen: „Tätigkeit: einfältig“, „Bezahlung: belegte Brötchen und Bier“, ein nicht uninteressantes  Jobangebot als Fahnenschwenker! Nach „Todestag“, „Vom Loch-in-der-Wand-Club“ und „Knochentorte“, folgt die brandaktuelle Single „Heckenschütze“, die gestern erschien. Es schließen sich „Menschenfresser“ und das Medley „13 russische Krebsschweine“ an, in dem EISREGEN indizierte Ware wie „Krebskolonie“ und „Futter für die Schweine“ verwursten. „Blutkehle“ Roth und „Yantit“ Fimmel machen ihrem Ruf als morbidestes Musikerduo Deutschlands alle Ehre. Mit einem majestätischem Intro beginnt der Zugaben-Block: „Eisenkreuzkrieger“ hat bombastische Züge, wie so oft erscheint die Mucke die Ostdeutschen wie eine wilde Black/ Folk Metal-Mischung. Weiter geht’s mit „Wiedergänger“ und „Alice im Wunderland“. Welche Songs hat sich die Band für das Finale aufbewahrt? „1000 tote Nutten“ von der „Hexenhaus“-EP oder vielleicht „N8Verzehr“ vom 2010er Album „Schlangensonne“? Nein mit „Panzerschokolade“ und „Elektrohexe“ gibt’s zwei tanzbare Nummern zum Abschluss.

Copyright/ Photo Credits (UrhG) : Erik Bosbach



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