Konzert:

Cripper, Syndemic - Hamburg, Rock Café St. Pauli

Konzert vom 19.03.2016

In der Silbersackstraße 27 befindet sich The Rock Cafe - St. Pauli. Auf den ersten Blick eine von vielen Kiez-Kneipen, in einer Nebenstraße der Reeperbahn, auf den zweiten Blick aber ein schöner, kleiner Live-Club. Überrascht ist man vor allem beim Betrachten des Programms, welches regelmäßig hochkarätige Bands zu bieten hat. So auch an diesem Samstag, als es CRIPPER hierhin verschlug.

Auf die Frage an der Kasse, wann es denn los gehe, kommt die Antwort: „Frag' doch die Chefin“.
Bei der „Chefin“ handelt es sich um CRIPPER-Sängerin Britta Görtz, welche überraschenderweise auch gerade durch die Tür kommt. Gut gelaunt gibt sie zu Protokoll, dass es etwas später anfangen wird, da die Vorband technische Probleme hat. Mit leichter Verzögerung geht es dann für den Support SYNDEMIC los. Die Hamburger spielen modernen Death Metal und machen trotz abgerauchtem Amp und gerissener Saite das Beste aus der Situation und bringen so ihr Set solide hinter sich. Gegen 22:15 ist Schluss und ein etwas längerer Umbau beginnt.

 

Das Rock Cafe verfügt über keinen separaten Zugang zur Bühne, weswegen die Musiker das Equipment durch den Club tragen müssen. Und dieser ist brechend voll. Angetrieben wird der Aufbau von der „Chefin“ Frau Görtz höchstpersönlich, welche bei jedem Instrument mit anpackt und zu guter Letzt jedem Band-Mitglied die Setlist des Abends zusteckt. Andere Fronter lassen sich vor Erklingen des ersten Tons nicht auf der Bühne blicken, bei CRIPPER ist das anders, was extrem sympathisch und bodenständig wirkt.


Mit 'Hyëna' vom gleichnamigen Album startet der Hannoveraner Fünfer kurz danach den Set und der berühmte Funken springt sofort über. Das Hamburger Publikum hat Bock zu feiern und mit modernem Thrash Metal der Marke CRIPPER scheint das besonders gut zu gehen. Britta Görtz ist auf Knopfdruck voll da, ist bestens bei Stimme und stellt unter Beweis, warum sie von vielen liebevoll „Elchkuh“ genannt wird. Sie brüllt und bangt durch den Set und lässt bis zum Ende der Show nicht ein bisschen nach. Es ist beeindruckend, welche Energie diese Frau mitbringt. In Sachen Bühnenpräsenz stehen die CRIPPER-Herren ihrer Frontfrau in nichts nach. Darüber hinaus bewegt man sich spielerisch auf hohem Niveau und fährt einen mächtigen Sound auf, welcher aber zu keiner Zeit Transparenz vermissen lässt. Auch die Regel einiger Metal Bands „no smiling on stage“ gibt es bei den Niedersachsen nicht. Dieser Band merkt man den Spaß an, was das Publikum zusätzlich antreibt. So werden alle 15 Songs abgefeiert und Mitgröhl-Hymnen wie 'Fire Walk With Me', oder das großartige 'FAQU' fleißig mitgesungen.
Nach der letzten Zugabe 'The Origin' geht dann eine tolle Show zu Ende, bei der jeder Fan auf seine Kosten gekommen sein dürfte. CRIPPER mögen vielleicht nicht die innovativste Thrash Metal Band sein und etwas zu modern für den aktuellen Oldschool-Trend klingen, eine fette Live-Band sind sie aber allemal. Astreiner Auftritt! 

 


CRIPPER Setlist:
Hyëna
The Jackhammer
The Origin
Damocles
Bloodshot Monkey Eye
Life Is Deadly (Life Is Dödelig)
Animated Flesh
New Shadow
Pure
Fire Walk With Me
7''
Devil Reveals
Tourniquet
FAQU
The Origin
 

 

 

 



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