Konzert:

Black Breath, Victims, Tormented - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 15.04.2012

BLACK BREATH haben mit “Sentenced To Live” unter Beweis gestellt, dass ihr Erstlingswerk keine Eintagsfliege war. Da musste eine Headliner-Tour her, auf die sich mit VICTIMS ein ganz starker Co-Headliner geschlichen hatte und mit TORMENTED (aus dem FACEBREAKER/ SCAR SYMMETRY-Umfeld) einen nicht minder starken Opener. Wenig verwunderlich, dass die Show im Hamburger Hafenklang nahe am ausverkauft kratzte und die Stimmung bestens war.



TORMENTED hatten dann auch leichtes Spiel mit dem bestens aufgelegten Publikum, das ja eine gewisse Affinität zu schwedischem Death Metal haben sollte – so war es dann auch, was dem simpel-effektiven TORMENTED-Songs sehr entgegen kam. Wer an einem Sonntagabend keinen Bock auf alten Schwedentod (in diesem Falle mit leichter AUTOPSY-Kante) hatte, war hier fehl am Platz. Die Routine der beteiligten Musiker wirkte sich nur positiv aus, so dass jede Geste, jede Ansage und jeder Break saßen und die Songs sauber gezockt wurden. Dank des guten Songs kam zudem richtiges Mitt-90er-Feeling auf. Hier stimmte einfach alles.



Die unermüdlich tourenden VICTIMS waren dann an der Reihe – und überraschten mit der Tatsache, dass sie mal nicht extrem siffig und fies riechend aussahen. Kann ein alter Hund neue Tricks lernen? Musikalisch in diesem Falle zum Glück nicht, sonst wäre uns die folgende Lektion in Sachen Crustpunk à la Schweden entgangen. Was die Nordländer hier ablieferten, war eine gute halbe Stunde lang eine Vollbedienung in Sachen extremer Musik. Mit Verve gespielt und mit einer Setlist, die sich aus allen VICTIMS-Alben bediente, überzeugte die Band auf ganzer Linie und konnte folgerichtig einen großen Mob vor der Bühne in Bewegung setzen. VICTIMS waren wie erwartet, wie erwartet richtig gut.



BLACK BREATH hatten sich die Gigs ihrer beiden Tourpartner aus dem Publikum heraus angeschaut, ehe sie sich selbst auf die Bühne begaben und da erstmal alle Metal-Klischees bedienten, also schön noch ein Bier aufmachen, am Joint ziehen und die Haare richten, ehe es mit 45 Minuten schwedischem Death Metal losgeht. Wie schon beim letzten Stop in Hamburg funktionierte auch heuer der ENTOMBED-/ DISMEMBER-Retro-Sound hervorragend und animierte einen Großteil des Publikums zum Mattenschwingen und Moshen. Es hilft dabei natürlich, dass die Herren Musiker extrem charismatische Typen sind, denen man den Spaß an einer guten Bier & Schweiß-Metal-Show sofort abnimmt. Und wer einen Set mit „Feast Of The Damned“ starten kann, hat eh schon gewonnen. Da konnte für BLACK BREATH nichts mehr schief gehen. So war es dann auch, die Amis erwiesen sich als würdiger Headliner und lieferten einen mächtig Arsch tretenden Gig ab, der der perfekte Ausklang eines Wochenendes war. Sauber!



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