Konzert:

Bane, Cruel Hand, Rotting Out - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 01.04.2012

Was lässt sich an einem Sonntagabend schon groß machen? Die meisten Leute hängen ja wahrscheinlich auf dem Sofa rum und lassen das Wochenende Revue passieren (oder versuchen, so langsam wieder fit zu werden), während einige Wenige arbeiten müssen. Aber Scheiß was, was Besseres als eine Show zum Wochenausklang gibt es nie. Dachten sich auch ein Haufen HC Kids aus Hamburg und Umgebung, die sich auf den Weg ins Hafenklang gemacht hatten, um BANE und Support zu sehen. Der Laden war schnell gut gefüllt, die Stimmung relaxed und die Merchandise-Stände gut belagert.



ROTTING OUT machten pünktlich den Auftakt. Vielen Anwesenden ist der LA-Fünfer sicher noch kein Begriff gewesen, aber die sympathischen Typen hatten das Eis mit ihrer ehrlichen Art und ihrer Spielfreude schnell gebrochen. Mit Shouter Walter haben sie einen echten Aktivposten, der sich in seinem Stageacting am HC der 80er orientiert und ganz nebenbei durch eine krasse Zahnlücke auffällt – die oberen beiden Schneidezähne hat sich während einer Show rausgehauen. Doch nicht nur Walters Auftreten war am old schooligen HC orientiert, auch musikalisch haben ROTTING OUT da eine deutlichen Bezug zu, was heuer dank der flotten, eingängigen Songs gut ankam. Nach einer guten halben Stunde war die Band fertig und einen sehr guten Eindruck beim gut angeheizten Publikum hinterlassen.



CRUEL HAND hatten dann keine Mühe dank des guten Openers und somit vom Start weg ein aktives Publikum vor der Bühne. Die Mannen um Gute-Laune-Bär Chris scheren sich seit jeher nicht um ihr Image, auch wenn sie trotz aller Metal-Kante immer noch als HC-Band wahrgenommen werden, sondern haben einfach Spaß am Zocken ihrer knackigen Songs. Mit denen haben sie bei keiner Show Probleme, das Publikum bei Laune zu haben, zumal die Musiker selbst mächtig Alarm machen und ehrlich Spaß bei der Sache haben – da wird untereinander gewitzelt, alle wichtigen Posen ausgepackt (außer der SCORPIONS-Pyramide) und das Publikum immer wieder zu mehr Einsatz angefeuert. So kann eine Live-Show nur Spaß machen und gut werden, was beides an diesem Abend der Fall war. Gute 40 Minuten intensive Show waren viel zu schnell zu Ende, CRUEL HAND haben sich einmal mehr als eine der besten Live-Bands des aktuellen Bridge9-Rosters entpuppt.



BANE. Was soll zu den Herren noch gesagt werden? Extrem sympathisch, auch nach 20 Jahren noch DIY und bodenständig wie am ersten Tag und mit einem Repertoire an tollen Songs gesegnet, für das andere Bands töten würden. Sänger Aaron ist zudem der geborene Fronter (und heute mit für seine Verhältnisse dezenter Oberbekleidung) und hat die Menge sofort auf seiner Seite. Vom ersten Song an tickte das Hafenklang aus, gab es Stagediver ohne Ende (inklusive drei Fünftel von CRUEL HAND, deren Gitarrist als Drummer bei BANE aushalf) und einfach gute Laune pur. BANE spielten sich in den 45 Minuten durch ihre Historie, zwischendrin gab es die gewohnt guten und ehrlichen Ansagen von Aaron und am Ende natürlich noch eine Zugabe in Form zweier Songs. In einem kleinen Club funktionieren BANE super, auch an einem Sonntagabend. Wenige Bands haben dabei das Charisma und die Attitüde wie die Herren mittleren Alters von der Ostküste. Ganz große Show, die BANE hier abgeliefert haben, sie waren ein mehr als würdiger Headliner und stecken die ganze The Wave-Bands immer noch locker in die Tasche.



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