Konzert vom 20.10.2016

ARCHITECTS haben mit "All Our Gods Have Abandoned Us" ein sehr starkes Album veröffentlicht, das noch einen Ticken heftiger und drückender als der schon starke Vorgänger "Lost Forever/ Lost Together" aus den Boxen kommt. Kein Wunder, dass die angesagten UK-Jungs die Hamburger Markthalle ausverkauften, zumal mit STICK TO YOUR GUNS und BURY TOMORROW zugkräftige Bands als Support am Start waren.

Dabei war der Altersschnitt im Publikum relativ hoch. Neben den vielen U20 Kids waren überraschend viele Jungs und Mädels jenseits der 25 oder gar der 30 zu sehen. Leider schien es Probleme beim Einlass zu geben, so dass BURY TOMORROW vor halbleeren Rängen spielen mussten, während die Schlange vor der Markthalle nicht kürzer werden wollte. Ungewöhlich.

 

Bei STICK TO YOUR GUNS waren dann alle im Warmen und hoch motiviert. Der Fünfer aus den USA erwischte mit "Nobody" einen sehr guten Start, so dass es im Publikum direkt hoch herging und nach - handgestoppten - 24 Sekunden der erste Crowdsurfer im Graben landete. Die Marschroute war also festgelegt, die Crowdsurferfrequenz nahm im Verlauf der gut 45 Minuten nicht mehr ab und wer nicht Richtung Graben unterwegs war, moshte und pogte mit seinen Mitmenschen. Nur der Circle Pit klappte nicht so richtig, aber irgendwas ist ja immer.

Auf der Bühne standen STICK TO YOUR GUNS dem Publikum in nichts nach und gaben durchgehend Vollgas. Der einzige ruhige Moment der Show war das Geburtstagsständchen für den Tourmanager, danach ging es mit Vollgas weiter. Shouter Jesse machte zwischen den Songs gute Ansagen, die den Geist der Hardcore-Szene in die Markthalle brachten, während das Gitarrendoppel Rawson (WALLS OF JERICHO)/ James (ex-EVERGREEN TERRACE, CASEY JONES) über die Bühne wirbelte und selbst dann nicht zur Ruhe kommen wollte. Mit "Amber" war der vorläufige Höhepunkt des Abends erreicht; STICK TO YOUR GUNS konnten hochzufrieden von der Bühne gehen.

 

Setlist STICK TO YOUR GUNS:

Nobody

Universal Language

Empty Heads

Bringing You Down

Such Pain

What Choice Did You Give Us?

We Still Believe

Nothing You Can Do to Me

The Never Ending Story

Amber

Against Them All

 

Würden sich ARCHITECTS von der Leistung ihrer Vorband beeindrucken lassen? Nach relativ flotter Umbaupause ging es um 22 Uhr mit "Nihilist" los - und die Briten legten fulminant los. Der Song ist ein brutaler Brecher, mit dem ARCHITECTS dem Publikum die letzten Gedanken an STICK TO YOUR GUNS aus den Köpfen pustete. Guter Einstand, zumal unterstützt von der mittlerweile für ARCHITECTS typischen schnellen Lightshow.

Der Tod ihres Gitarristen Tom Searle war während der Show kein großes Thema, weder in den Ansagen von Shouter Sam Carter - der sich immer wieder für den Charterfolg des neuen Albums und die unglaublich gute Resonanz des Publikums bedankte sowie klare Stellung gegen Tiermord bezog - noch im Stageacting. Die Band funktionierte auf sehr hohem Level und brachte ihren Set präzise über die Bühne. Entsprechend ging das Publikum steil, auch wenn sich die Crowdsurfer zurück hielten. Jeder hüpfte, sprang, sang mit und feierte eine extrem gute Show. ARCHITECTS unterstrichen einmal mehr, dass sie sich nicht nur als Songwriter weiterentwickelt und auf hohem Niveau gefestigt haben, sondern auch als Liveband eine Macht sind. Richtig fette Show!

Setlist ARCHITECTS: 

Nihilist

Deathwish

These Colours Don't Run

Dead Man Talking

Early Grave

Phantom Fear

The Devil Is Near

Broken Cross

Downfall

Gravedigger

Colony Collapse

Gravity

Naysayer

Encore:

A Match Made in Heaven

Gone With the Wind

Mehr Infos:Architects
Stick To Your Guns