Interview:

2007-09-04 Throwdown

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THROWDOWN haben sich mit "Venom & Tears" endgültig aus dem HC-Korsett befreit und ihre Metal-Roots zum Vorschein kommen lassen. Dafür wird man sie lieben oder hassen, dazwischen geht nix. Klar, dass ein solcher Wechsel nicht unkommentiert mit einem Review allein stehen bleiben konnte, und so wurden flugs ein paar Fragen über den großen Teich geschickt. Sänger und Urgestein Dave Peters hat sich den Fragen gestellt und in seinen Antworten einige interessante Einblicke in seine Gedankenwelt gewährt? Interview Seit den Tagen eures ersten Albums habt ihr zweifellos eine musikalische Entwicklung durchgemacht, die spätestens bei "Vendetta" und "Venom & Tears" offensichtlich wurde. Warum habt ihr den Pfad des Metals gewählt und die HC-Einflüsse in eurem Sound verringert?


Es war keine bewußte Entscheidung, sich als Band zu entwickeln. Ich würde sagen, wenn sich eine Band bewußt dafür entscheidet, ewas Neues, Anderes auszuprobieren - egal wie klein - es keine Weiterentwicklung mehr ist.

In unserem Fall gab es viele Bands, die uns zum Hardcore gebracht haben - Metalbands wie SEPULTURA, SLAYER, PANTERA und (natürlich) METALLICA. Bevor dieses Album geschrieben war, hatten wir uns immer eingeengt gefühlt ? als hätten wir innerhalb bestimmter Grenzen zu bleiben und wäre es uns nicht "erlaubt" die Metal-Einflüsse in unserer Musik zum Vorschein kommen zu lassen, da wir eine "Hardcore-Band" sind. Wir kamen an den Punkt, an dem wir erkannten, dass das genauso lächerlich ist, wie es sich anhört und das alle andere als Musik zu schreiben, die aus dem Herzen kommt falsch ist und weniger "Hardcore" als jedes Gitarrensolo, dass wir in einen Song packen. *lacht*

Unsere Line-Up-Wechsel hatten damit wenig zu tun, da wir in dieser Formation seit zweieinhalb Jahren zusammen sind und es mittlerweile nichts mehr ändert. Mark ist der einzige Neuzugang beim Songwriting und kam zum Zeitpunkt der "Vendetta"-Aufnahmen in die Band. Er passte eprfekt zu uns, ohne dass er uns vorher gut kannte. "Venom & Tears" mit ihm zusammen aufzunehmen, mit jemandem, der wirklich in die Band passt und vorher zwei Jahre konstant mit uns getourt ist, ist großartig, hat aber unseren Sound nicht geändert. Glaubt den Kids nicht, die sowas sagen wie "you guys are too metal now ever since the guy with long hair joined the band." *lacht*


Ist "Venom & Tears" ein Konzeptalbum?


Es ist kein Konzeptalbum im traditionellen Sinne, aber der Titel steht symbolisch für die Gegensätzlichkeit der beiden Hauptthemen: Hass und Leid. Außerdem, und mehr oder weniger aus Zufall oder unterbewußt, kommen die Worte des Titels und ein paar verwandte viele Male in den Texten der zwölf Songs vor. Nicht alle, aber eine Handvoll. Mein erster Gedanke war, "Hmm. Scheiße.". Aber schnell kam "Hey, das ist irgendwie cool, huh?" in meienn Kopf. *lacht*


Wer hat das Cover gestaltet? Der gleiche Künstler, der auch ?Vendetta? kreiiert hat?


Ryn Clark von Invisible Creature, ja. Er hat sogar jedes unserer Cover gestaltet - und wie ein Freund von uns erst kürzlich sagte "I think the artwork on Throwdown records is real important to the band has become part of it. A great thing you grow to expect each time. I
couldn´t imagine anyone else doing the art." Er hat mir die Worte aus dem Mund genommen.


Ihr werdet in Kürze mit MACHINE HEAD und ARCH ENEMY touren - was erwartest du dir davon?


Wir beginnen eine Tour niemals mit Erwartungen oder sowas. Wir hoffen, dass wir eine gute Zeit haben werden, während wir unseren Lebensunterhalt verdienen, aber haben schnell gelernt, dass Erwartungen aufrecht zu erhalten nur zu Leid führt, jedenfalls hin und wieder. Allerdings denken wir, dass MACHINE HEAD live brutal und verdammt gut klingen werden. Nun ja, sie sind und sie tun es.


Macht dir das Touren generell Spaß?


Ich sage den Leuten immer, dass es mir Spaß macht, Shows zu spielen und durch die Welt zu reisen, ich aber touren hasse. Go figure. Im Endeffekt fühlen wir uns aber sehr priveligiert, genau das tun zu können.


Lebt ihr alle noch immer Straight Edge?


Ja, wir sind noch immer eine Straight Edge-Band, auch wenn es anderslautende Gerüchte gibt, die von einigen traurigen und gelangweilten Leuten gestreut werden. Straight Edge zu leben ist ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit, für jeden von uns. Es beeinflusst Entscheidungen, die wir täglich treffen, aber nach 15 Jahren auf diese Art und Weise macht es das nicht mehr bewußt. Die Ideen hinter Straight Edge sind noch immer wichtig für, ansonsten würden wir diesem Pfad nicht länger folgen.


Hast du zu den ex-Mitgliedern von THROWOWN noch Kontakt?


Yeah, wir sehen uns und sprechen miteinander, wann wir zu Hause sind. Es gab niemals Entscheidungen, die böses Blut verursacht haben.


Gehen wir einen Schritt weg von THROWDOWN und schauen uns die Metal-/HC-Szene an - denkst du, dass sie ihren Höhepunkt erreicht hat, was Popularität und Zahl der aktiven Bands angeht, oder gibt es noch Platz für mehr? Es besteht natürlich die Gefahr, dass die Fans übersättigt und gelangweilt werden, wenn zu viele durchschnittliche Band zu viele durchschnittliche Alben veröffentlichen?


Ich denke schon, dass es sehr übersättigt ist, sehe das aber als positiv an. Es ist einfach schrecklich, wenn es eine Flaute gibt und die man die wenigen Bands mögen muss, da sie das Einzige sind, was verfügbar ist. Das wäre dann nicht anders als das Los der Leute, die nir Radio- oder MTV-Musik hören? 95% davon sind totale Scheiße!

Natürlich ist es nervig, wenn so viele weniger gute Metal- und HC-Bands auf der Welle mitzureiten versuchen und sich so spät zeigen, aber hey? niemand muss sie hören, wenn er nicht will.


Was sind eure Pläne für den Rest das Jahres?


Jenseits der MACHINE HEAD-Tour haben wir keine Pläne. Aber du kannst sicher sein, dass wir weiter touren werden, hoffentlich auch in Übersee. In Australien speziell waren wir schon lange nicht mehr und wir freuen uns sehr, wenn wir dorthin zurückkehren können.


Was glaubst du, wie lange ihr noch Musik machen werdet?


*lacht* Ich weiß nicht mal, was ich den Rest der Woche machen werden, noch nach dieser Frage. Wir machen vieles aus dem Bauch heraus. Die Band gibt es schon seit zehn Jahren, von daher sind die Chancen gut, dass wir das noch einige Weile machen.





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