Interview:

2005-04-07 Lords Of Decadence

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Die LORDS OF DECADENCE kommen aus Österreich und haben durchaus das Zeug, der etwas müden Melodic-Death-Szene ein wenig Frische einzuhauchen. Mit dem Album "Cognitive Note Of Discord" haben LOD das Genre natürlich nicht neu erfunden - aber eben ein extrem peppiges Scheiblein geschliffen. Wir übergeben das Wort an Sänger und Gitarrist Norbert - und den Rest.InterviewNORBERT: Grüß Dich! Wir werden die Fragen zusammen beantworten, d.h. jeder wird sein Scherflein beitragen. Wir schreiben immer dazu wer jetzt gerade am schreiben ist, damit Ihr Euch auch auskennt. Wir - Lords of Decadence - sind: Andy Tuma, Bass + Vocals, Norbert Leitner, Gitarre + Vocals, Bernd Kladler, Gitarre und Paul Tikal, Drums. Stören tust Du uns gar nicht, wir freuen uns immer sehr wenn wir mit Leuten plaudern können, und ein bisschen was über uns erzählen können. Generell sind wir gerade am Produzieren, Aufnehmen und Proben neuer Songs. Wir wollen schon bald wieder genug Material für das nächste Album zusammen haben, um die Sachen live anzuchecken und sie dann zu veröffentlichen.



Ihr habt euch beim Österreicher Heer kennengelernt. Schnipp, schnapp, Haare ab? Wie isses denn mit der Wehrpflicht in Österreich eigentlich - oder lagt ihr da im Spittal?


NORBERT: Im Prinzip hat man in Österreich noch immer die Wahl zwischen Bundeswehr oder Zivildienst. Wir haben uns alle für den Weg durch die Bundeswehr entschieden, und im Endeffekt auch nicht bereut, da durch diese Bekanntschaften auch die Band entstanden ist. Andy und Bernd waren in der gleichen Kaserne untergebracht und lernten sich eines Tages durch einen Zufall kennen, kamen ins Gespräch und bemerkten, dass sie beide die gleichen Interessen und Ziele hatten. Andy und ich kannten uns schon von Kindestagen an und machten vorher schon immer aus Spaß kleine Musikprojekte. Bernds Bruder Werner fing gerade an Schlagzeug zu spielen und so entschied man sich nach einigen Jamsessions eine Band zu gründen, regelmäßig zu proben und die ersten Gigs folgten sehr bald. Nach einiger Zeit verschlang natürlich die Band immer mehr Zeit und Engagement, und es stellte sich heraus, dass Werner dies nicht mehr so aufbringen konnte wie es notwendig gewesen wäre. So entschieden wir uns einen neuen Drummer zu suchen und sind über ein Online-Forum eines österreichischen Metal-Magazins auf Paul, unseren jetzigen Drummer, gestoßen. Er ist nicht nur ein unglaublich guter Drummer, er hat sich auch super in die Band eingefügt und ist zu einem richtig guten Freund geworden. Man wird sehen was die Zukunft bringen wird …



Eigentlich seid Ihr aber gar keine Ösis, sondern Schweden - nach dem Musikstil zu urteilen.


NORBERT: Prinzipiell ist es uns wichtig eine Mixtur aus verschiedenen Stilen aus dem Heavy Bereich zu schaffen. Deshalb ist es auch relativ schwer den Stil auf der aktuellen Platte zu beschreiben. Auf der einen Seite sind es sehr melodiöse Songs aber auf der anderen Seite findet man auch sehr aggressive Parts auf der Scheibe. Speziell der Gesang unterstützt diese Merkmal, da dieser zwischen keifenden Kreischvocals (Andy) und Growl Parts (meine Wenigkeit) variiert. Weiters haben wir versucht möglichst viel Abwechslung in dieses Album zu packen: man findet Mid- aber auch Uptempo- Songs und auch der Einsatz von Keyboards war für uns eine völlig neue Erfahrung. Am besten ihr hört einfach Mal rein und macht euch selbst ein Bild davon… Man kann natürlich nicht verleugnen, dass uns diverse Bands aus diesem Metal Bereich beeinflusst haben - wir leben, lieben und identifizieren uns mit dieser Art von Musik. Dass hier hin und wieder Parallelen zu Idolen und Vorbilden auftreten ist meiner Meinung nach ganz normal - Speziell beim ersten Album. Wer erfindet schon von heute auf morgen einen komplett neuen Stil?



Ihr schreibt erst die Musik, dann die Texte?


ANDY: Sobald ich eine musikalisch fertige Nummer von Norbert bekomme, liefere ich den Text, den ich immer versuche so gut als möglich der Musik anzupassen - v.a. rhythmisch, aber auch lyrisch, d.h. was für eine Stimmung repräsentiert der Song, welche Bilder fallen mir dazu ein etc. Das ist halt eine ziemlich subjektive, persönliche Sache - Das werden die meisten Textschreiber bestätigen können ;-)
Generell versuche ich mit den Texten meine Gefühle, Ängste und Dinge die mich stören oder krank machen zu beschreiben. Ich möchte nicht in jedem Song schreiben wie unglaublich böse wir nicht sind und dass wir doch so "true" sind… Ich brauche nicht auf Zwang versuchen ein möglichst "Evil-Image" aufzubauen, das sind wir nicht. Ich probiere mit den Texten etwas auszusagen, auch wenn’s oft um die trivialsten Dinge wie Frauen, Beziehungen und das Ende derer ("Relationship: Erased”, "Go to Blazes!”, "Cognitive Note of Discord”) oder Freundschaften geht. Bei einem Song ("1st Division Triplehorns”) gehts um das oben erwähnte Image, das man oft versucht den Heavy Metal Bands aufzuzwingen. Aber meiner Meinung nach muss man nicht böse sein um böse (= Metal) Musik zu machen. Und Metal ist halt garstig und aggressiv, aber das ist gut so und wird auch immer so sein. In manch anderen Songs wie zB in "The DreamCatcher" und "Ronin Revolution" ist eine erfundene Geschichte das Thema - ohne richtigen Bezug zur Realität. Solche Texte schreibe ich zwar nicht so gern, aber hin und wieder ist das auch ok - Reine Fiktion halt.


Hast Du Dir den Bandnamen denn auch ausgedacht und hat er eine tiefere Bedeutung?


Hmmm… - Nein, eigentlich nicht. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das so geplant oder berechnet war. Norbert und ich sind einmal im Sommer auf seiner Terrasse gesessen und haben das ein oder andere Getränk zu uns genommen - wenn ich mich recht erinnere war da ziemlich viel Tequila im Spiel… - und irgendwann haben wir dann zum überlegen begonnen wie wir unsere eben gegründete Band (die zu diesem Zeitpunkt erst aus Norbert und mir bestand) nennen wollen. Fairerweise muss man dazu sagen dass kurz zuvor das "Follow the Reaper"-Album von Children of Bodom rauskam, und da gab’s einen Song der hieß "Children of Decadence". Na ja, und das "Decadence" hat uns so gut gefallen dass wir unbedingt was mit diesem Wort wollten. Und irgendwann sind wir dann auf "Lords of Decadence" gekommen, und wir wussten gleich: DAS IST ER! Hat uns gleich von Anfang an extrem gut gefallen. Und der Name hat auch irgendwas find ich… Rückwirkend gesehen war es sicher eine gute Entscheidung, weil der Name zu uns passt, das haben uns schon viele Leute bestätigt. Auch wenn er, wie oben erwähnt, eigentlich zufällig und im Rausch entstand, hehe…



Ihr kommt ja aus Wien, wenn ich nicht irre - woher genau? Beschreib doch mal die lokale Metal Szene.


ANDY: Also Norbert und ich kommen eigentlich nicht direkt aus Wien, sondern aus Niederösterreich, das ist das Bundesland das um Wien herum liegt - so ähnlich wie Brandenburg um Berlin liegt. Aber haben uns eigentlich schon immer als Wiener gesehen, wir gingen in Wien an die Schule, arbeiten jetzt in Wien und leben mehr oder weniger auch in der Stadt. Auch unser Proberaum ist in einem Keller in Wien. Bernd und Paul kommen aus dem 14. Bezirk, ebenfalls an der Grenze zu Niederösterreich, schon ziemlich im Grünen. Was gibt’s dort im 14.? Den populärsten Fußball-Klub in Österreich, Rapid Wien, wo ja Euer Stefan Hofmann eine ganz wichtige Rolle spielt (Für die die sich mit Fußball beschäftigen…), viele Parks und Wälder und sogar eine kleine Skipiste. Ist aber nicht wirklich spektakulär dort - es ist beinahe schon wie ein Vorort von Wien. Ich denke der österreichische Underground ist interessanter als man glauben würde - v.a. im Ausland haben wir ja nicht unbedingt den Status eines Metal-Export-Landes, wie Finnland oder Schweden. Wir haben einige exzellente Bands, wobei die meisten die etwas bekannter sind sich auf den extremeren, härteren Stoff spezialisiert haben. Es gibt einige ausgezeichnete Death, Grind und Black Metal Bands, zu den bekannteren gehören Belphegor, Possession, Seeds of Sorrow, Sternenstaub und natürlich die Ösi-Klassiker schlechthin: Pungent Stench, wahrscheinlich die einflussreichste & erfolgreichste österreichische Metal-Band ever. Weiters gibt’s noch Hollenthon, Abigor, Summoning - auch diese Bands haben sich einen Namen im Ausland gemacht, und fallen in die Sparte der "extremeren" Kappellen. Wir haben aber auch einige Gruppen die ähnlich Musik wie wir spielen - ich sag jetzt einfach mal "Melodic Death" dazu - z.B. Stand Ablaze, Darkfall, Midgard oder Cremation. Diese Bands sind wirklich gut und hätten sich eine Chance verdient, auch mal im Ausland auf sich aufmerksam zu machen. Zwei Bands würde ich gerne extra hervorheben: Sie sind nämlich sehr wichtig für uns, da wir gute Freunde sind, uns gegenseitig unterstützen (wie z.B. gemeinsame Recording-Sessions) und schon eine Menge Partys zusammen gefeiert haben.

1) FIRESTORM aus Laa an der Thaya in Niederösterreich, nahe der tschechischen Grenze. Eine außergewöhnlich professionelle und nette Band. Ich kann mir eigentlich nicht erklären warum sie noch keinen Deal haben. Sie spielen einen Mix aus 80er Jahre Metal, Hard Rock und neuem Stuff wie Rammstein oder Marilyn Manson - Und das alles mit einem extravaganten Outfit, das wirklich schockt! Checkt mal Ihre Homepage: www.thefirestorm.com

2) ASPHYXIA aus Wien. Sie spielen eine Mischung aus Melodic Death, Thrash, ein bißchen Black und Progressive Metal… Ihr Shouter Chris, ein guter Freund von uns, ist sehr charismatisch und verbreitet eine gute Aura auf der Bühne. Er schaut zwar ziemlich evil aus, ist aber privat ein ganz gemütlicher, netter Kerl. Allesamt sind sie gute Musiker, v.a. die beiden Gitarristen, Werner & René muss man herausheben. Homepage: www.asphyxia-metal.com



Wo wir gerade in Österreich sind: Wie ist das Leben in eurer Heimat und was bedeutet euch dieser Begriff an sich? Und ein kleines Brainstorming: Wiener Schmäh, Melange im Kaffeehaus, unglaublich ruhige Art mit einem Schuss Arroganz, Alpen, Ski fahren, Almdudler, viele Touristen, Kühe, Hitler, Mozart und seine Kugeln.


Schwere Frage, ich würde mich jetzt nicht als extremen Patrioten bezeichnen, aber ich denke, dass es uns in mitten der Alpen nicht gar so schlecht geht ;-). Zumindest müssen wir uns nicht davor fürchten nächsten Monat zu verhungern oder zu erfrieren. Das Einzige was bei uns ein wenig hungert und friert ist unsere Heavy Szene… Bei uns regiert leider der Pop(sch), und da scheint sich so schnell auch nichts daran zu ändern. Trotzdem gibt es einen kleinen Kreis an "Metallern" die man bei jedem Konzert sieht, und die halten die Szene bei uns am Leben.
NORBERT: Was den Wiener Schmäh betrifft kann ich leider nichts erzählen, der kommt wahrscheinlich automatisch... Nach dem jetzt beinahe schon alle Kaffeehäuser bei uns Segafredo oder LaVazza heißen (Würg!!!) ist das mit den Kaffeehäusern sicher auch nicht mehr so wie früher. Aber ich meine trotzdem dass es immer noch den besten Kaffee der Welt in Wien gibt :-). Die Alpen dringen nicht ganz bis nach Wien vor (Unser höchster Berg ist glaub’ ich knapp über 400 Meter in Wien...), trotzdem können wir natürlich alle Schifahren (Andy ist sogar Schilehrer!) und tun das auch recht gern - Zumindest im Winter ;-). Almdudler wird bei uns fast ausschließlich mit Wein getrunken - Eh logo - Das nennt man dann "Almi-Weiß". Kühe gibt’s in Wien auch keine außer in Form von Schnitzel, Hitler gottseidank schon gar nicht und warum zum Henker interessierst du dich für Mozarts Kugeln ( => pervers?!?!) ;-)



Von Mozarts Mampf zurück zur Mucke: Was treibt euch eigentlich an? Warum macht ihr Musik? Was bedeutet euch "Metal"?


NORBERT: Tja… Gegenfrage: Warum gehen andere Leute kegeln, fußballspielen oder Tauben füttern? Bevor wir uns in tiefschürfende Antworten stürzen: Wir machen Musik weil’s Spaß macht! Bevor ich zuhause vorm Fernseher sitze und mich darüber aufrege, dass ich die heutige Simpsons-Folge schon vier Mal gesehen habe, treff’ ich mich lieber mit meinen Bandkollegen, setz mich hinter die Drums und drei Stunden später fall ich daheim ins Bett und hatte meinen Spaß. "Metal" ist zufälligerweise die Musik, die unseren Geschmack halt trifft. Würde ich nicht Metal machen, würde ich wahrscheinlich in irgendeinem burgenländischen Bläserensemble spielen und genau soviel Spaß haben. Aber unter uns: Harte Musik bleibt harte Musik. Und es fühlt sich einfach geil an.



Können die Germanen den an eurer Geilheit teilhaben?


NORBERT: Momentan ist leider noch keine Tour geplant. Wie würden wahnsinnig gerne mal für 2 Wochen oder so durch Deutschland düsen und Konzerte spielen, aber das ist alleine fast nicht zum hinkriegen, da braucht man die Unterstützung eines erfahrenen Bookers, und wen der ein bisschen Kohle in die Werbung schmeißt, sonst wird das nix. Vielleicht ist da zukünftig mehr zu erreichen, also sobald unsere CD offiziell veröffentlich ist. Wir hoffen da doch sehr auf unser Label Scarlet, dass sie uns in Zukunft die ein oder andere Tour oder einen Gig auf einem großem Festival vermitteln, das wäre schon extra-genial! Der nächste Gig der geplant ist, ist ein Support für "Megaherz", am 15.04. bei uns in Wien, im Planet Music, unserer Haus&Hof-Venue. Sonst SIND WIR gerade dabei mit diversen Veranstaltern zu verhandeln. Es sind schon noch einige Gigs geplant, aber halt noch in der Schwebe, deswegen kann ich natürlich auch noch nichts verraten, nicht böse sein ;-)



Wie sieht’s denn mit der Zusammenarbeit mit Eurem Label aus? Scarlet sitzen ja nicht eben um die Ecke …


NORBERT: Leider kennen wir sie überhaupt nicht. Den Kontakt zu Scarlet hält momentan eigentlich nur unser Manager / Verleger. Der fungiert irgendwie als Vermittler zwischen Scarlet und uns. Bis jetzt können wir aber nur das Beste über Scarlet berichten. Der Vertrag ist tadellos und die Burschen scheinen auch sehr engagiert zu sein und einen guten Job zu machen. Wir würden sie gerne mal persönlich kennen lernen - Vielleicht bei einem Gig in Italien, wer weiß.



Vom Geschäft zurück ins echte Leben: Ein Wort zu ”Sex, Drugs, Rock and Roll”?


NORBERT: Verträgt sich grundsätzlich alles ganz gut miteinander, wobei Drugs dank Bier und Jägermeister nicht unbedingt sein müssen. Die drei Dinge stehen überhaupt in einem recht gelungenen Verhältnis, meist führt das eine zum anderen, das andere zum nächsten. Ist wohl etwas, was immer so war und immer so bleiben wird. So wie...hmmm...die Schwerkraft ;-)



Und was macht das Privatleben? Wie alt? Wie viele Hunde? Freundinnen, Freunde? Jobs?


PAUL: Ich für meinen Teil bin 22 - der Jüngste in der Band - sprich ich lebe länger als alle anderen. Bin Journalismus-Student, hab kein geregeltes Einkommen dafür geregelten Sex (Gruß und Dank an dieser Stelle an meine Freundin ;-). Mein Privatleben beschränkt sich ansonsten eben auf studieren, viel proben, bisschen Sport, bisschen arbeiten, feiern...ist eigentlich schon eine ganze Menge, kann mich nicht erinnern, wann mir das letzte mal wirklich fad war. Dieses Wochenende flieg’ ich nach Brüssel... irgendwas passiert zur Zeit einfach immer...

ANDY: Ich bin vor kurzem 24 geworden und habe weder eine Freundin noch einen Hund (und finde übrigens sehr interessant dass bei Deiner Frage der Hund vor der Freundin kommt…). Meine besten Freunde sind spielen mit mir gemeinsam in einer Band - also was das betrifft könnte es nicht besser sein. Ich habe maturiert (Abi heißt das bei Euch soviel ich weiß) dann war ich beim Heer, wo ich glücklicherweise Bernd kennen gelernt habe und danach habe ich ein Wirtschaftsstudium begonnen das ich allerdings momentan auf Eis gelegt habe da es sich zeitlich einfach nicht mehr ausging… Ich habe schon die verschiedensten Sachen in meinem Leben ausprobiert (also beruflich meine ich!!!), ich war mal Eisverkäufer, Fußballspieler, war in der Ausbildung zum Flugzeugpiloten, bin Skilehrer, Backliner / Merchandise-Verkäufer / Bandbetreuer bei einer sehr bekannten österreichischen Pop-Sängerin und arbeite wöchentlich 2 Tage in einer Steuerberatungskanzlei. Soviel dazu - Oft weiß ich in der Früh nicht wohin ich eigentlich arbeiten fahren muss, weil ich so durcheinander bin. Also im Gegensatz zu Paul hab ich ein geregeltes Einkommen aber dafür keinen geregelten Sex. Wobei sich "geregelter Sex" eh wieder ziemlich abtörnend anhört… Da hab ich lieber ungeregelten, ungeplanten und unzensurierten Sex ;-)

NORBERT: Ich bin gerade 23 geworden und habe im Alter von ca. 17 Jahren angefangen E-Gitarre zu spielen und mich mehr und mehr mit Metal und Tontechnik zu beschäftigen. Dies ist auch heute noch der Hauptbestandteil meines Lebens. Ich produziere teilweise andere österreichische Bands, d.h. die meiste Zeit bin ich entweder in Proberäumen oder in meinem kleinen Studio. Zum Überleben reicht das natürlich nicht, deshalb bin ich nebenbei noch als IT-Techniker in einem Bank-Institut tätig. Mit Freundinnen sieht es im Moment nicht so rosig aus, da mir leider die Zeit dazu fehlt…

BERND: Privatleben steht momentan natürlich eher weiter hinten in der Prioritätenliste, also auch keine Freundinnen, Hunde oder ähnliches. Ich bin aber selbstverständlich zu jeder Schandtat bereit :-)



Wie seht ihr Eure Zukunft? Und die Zukunft der Welt?


PAUL: Ohhh, die philosophische Frage zum Schluss?! Nun gut, kurz und schmerzlos: Wenn’s mit der Karriere funktioniert: Gut - Wenn nicht: Auch gut, dann haben wir zumindest das geilste Hobby der Welt. Ob daraus tatsächlich mal ein Beruf wird hängt von so vielen Faktoren ab, die wir nicht kontrollieren können. Alles, was wir tun können, ist weiterhin die Musik machen die uns gefällt. Gefällt sie auch wem anderen? Besser! Kauft er unsere Scheiben und zahlt er Eintritt um uns auf einem Konzert zu hören? Noch besser. Interessiert sich kein Mensch für die Lords of Decadence? Was soll’s, wir machen so weiter wie bisher. Zumindest solange das Bier im Proberaum nicht ausgeht ...




Lords Of Decadence_1 Norbert Bernd Andy