
Hier ist der dicke Frontmann von Lay Down Rotten, der Daniel J.
Der Mann mit den vielen Spitznamen gibt sich also die Ehre, der "Mett-Gott"!
Ich wurde nach einem Suff mal Metal-God genannt. Mit den Jahren und meiner bekennenden Sucht nach Mett hieß es auf einmal Mett-Gott. Ich habe viele Namen, die sich auf mein Übergewicht beziehen.
Auch Kugelblitz nervt nicht?
Nee, das nervt net, den Namen habe ich schon so lange ich denken kann, mein Dad rief mich früher kleiner Kugelblitz.
Dann laß uns mal zur History kommen.
Timo (Drums) und ich spielen schon seit über acht Jahren zusammen und haben bis vergangenes Jahr zusammen bei E 605 gezockt. 1999 hab‘ ich angefangen mit LAY DOWN ROTTEN, 2000 wurde mit Timo, Johannes und "Mini” eine Band draus. Uwe ersetzte dann 2002 Johannes.”
Inzwischen habt ihr zwei Demos und jetzt eure erste CD draußen. Was hat sich getan?
Zur neuen Scheibe ist zu sagen, daß wir uns noch nie so den Arsch aufgerissen haben. Es stecken etwa anderthalb Jahre harte Arbeit drin. Wir haben versucht, unseren Stil zu erweitern. Ich meine, daß die Scheibe interessanter und abwechslungsreicher ist als unsere alten Demos. Die haben zwar auch schon einigen Leuten gut gefallen, ich als Songwriter war jedoch stets unzufrieden. Dies ist bei der neuen Platte definitiv nicht der Fall. Ich selbst bin der Meinung, daß unser Stil zu beschreiben ist als Old-School-Schweden-Death mit neuen Einflüssen und einem Schuß Dampfwalze like Bolt Thrower. Eine leichter "Hypo” oder "Edge of Sanity”- Schlagseite ist nicht zu vertuschen. Beim Nachfolger werde ich versuchen, mich auf die tiefen Death-Growls zu beschränken und nur noch hier und da mal einen kleinen hohen Schrei rauszulassen. Die neuen Songs auf dem nächsten Album (voraussichtlich Oktober/November 2004) haben einen leichten Thrash-Einschlag, kombinert mit Growls. Wir arbeiten schon intensiv am neuen Material.
Wie sieht’s den textlich aus?
Da habe ich mir Mühe gegeben. Ich wollte unsere Arbeit nicht mit irgendwelchen 08/15-Texten ohne Handlung bestrafen. Ich habe mich hingesetzt und habe in erster Linie über Dinge geschrieben, die mich beschäftigen zum Beispiel Politik, Verbrechen und so weiter aber auch Fantasie und Fiktion spielen eine Rolle. ,Cheyn-Stok’sche´ habe ich meinem Großvater gewidmet, der letztes Jahr an Krebs gestorben ist." Der Tod spielt auch bei der Wahl eueres Bandnamen eine Rolle. "Als wir auf der Suche waren, fiel uns einfach nichts ein. Ich ging eines Morgens auf die Arbeit und sah eine plattgefahrene angeweste Taube auf der Straße liegen und da war er in meinem Kopf. Richtig übersetzt heisst es "lay down to rot” - hörte sich aber blöd an, also blieb es bei LAY DOWN ROTTEN).
Und wie seid ihr euren Deal gekommen?
Der Kontakt kam auf einem Konzert zustande, das Remission organisierte. Ich war zufällig auch da und fragte Chris frech, ob Remission noch Bands suche. Daraufhin kam er zu ´nem Gig von uns, ich schickte ihm einen Auszug von den Studio-Aufnahmen. Es waren keine Sexualpraktiken notwendig (glaube auch nicht, daß das bei Chris gezogen hätte). Wir haben das Gefühl bei Remission gut aufgehoben zu sein und das man sich dort um uns kümmert und hinter uns steht.
Dann gibt’s ja bestimmt bald eine Tour.
Nach unseren Gigs im Dezember (Riesa und Marburg/Cölbe) planen wir eine Tour mit Meatknife aus Emden.
Dann plaudert Daniel aus dem privaten Nähkästchen
Ich liebe Sex, Drugs und Rot and Roll. Drugs? Nur Alkohol! Mit dem anderen Schabernack hab ich aufgehört, nachdem ich es in Holland so übertrieben habe, daß ich noch zwei Wochen später nicht wußte, ob ich Männlein oder Weiblein bin. Ich bin 22, Uwe 28, Timo 24 und Mini (Daniel 2) 20. Bis auf Mini sind wir alle in festen Händen. Ich sitze im Büro und arbeite für eine Rechtsanwaltskanzlei, Uwe für eine Spedition. Timo und Mini sind Zivis. Wir haben alle Recht viel Spass an gemeinsamen Trinkorgien mit "Edge of Sanity”-Huldigung und Serien wie King of Queens und Simpsons.
Alkohol spielte wohl auch bei dieser Anekdote eine Rolle.
Timo hat in der ehemaligen Ami-Kaserne, wo unser Proberaum drin war, einen Uranstein gefunden . Er spielte damit Fußball, weil es ja sowieso nur harmloses Anschauungsmaterial für’s Manöver sei. Pustekuchen !!! Er rief damit aber eine Situation hervor, die ungefähr mit dem Film "Outbreak" zu vergleichen war. Das komplette Areal wurde abgesperrt, ungefähr 150 Feuerwehrleute in Strahlenschutzanzügen kamen, Polizisten, Radio, Fernsehen, also das volle Programm. Wir mitten drin in einer Quarantäne-Zone festgehalten und als Verbrecher behandelt. Im Endeffekt stellte sich raus, daß das Zeuchs zwar gestrahlt hat, aber nicht gefährlich war.
Im Gegensatz zur neuen Scheibe. Die könnte so manchen Death-Metal-Fan infizieren.