Interview:

2012-03-16 Lay Down Rotten

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Heimlich, still und (nicht ganz) leise haben sich LAY DOWN ROTTEN zu einer festen Größen im deutschen und europäischen Death Metal-Zirkus gemausert. Völlig zu recht, wie wie mit ihrem neuen Longplayer „Mask Of Malice“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Bandkopf Jost nahm sich da gerne Zeit, um ein paar Fragen zum neuen Line-Up, dem Album und dem Leben als LAY DOWN ROTTEN-Mitglied zu beantworten. Interview "Mask Of Malice" ist fertig und veröffentlicht - wie ist das Feedback bisher? Gab es Reviews und/ oder Fan-Mails, bei denen du nur "wtf?" gedacht hast?



Für Reviews interessiere ich mich nicht, aber die Resonanzen, die ich von den Fans per E-Mail und bei Gesprächen auf unseren Konzerten bekommen habe, waren fast alle positiv. Klar gab es ein paar Dinge, wo ich dachte, was soll das denn jetzt?
Aber jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung und Wahrnehmung der Musik, aber das lässt mich kalt.



Wie zufrieden bist du selbst mit dem Album?


Ich bin sehr zufrieden mit dem Album. Die Lyrics, die man dort zu hören bekommt, sind die düstersten und ehrlichsten Texte, die mein Bruder und ich je verfasst haben. Es glich einer Katharsis sie ein zubrüllen! Und die Entscheidung Daniel „Kensington“ Seifert mit ins Schlachtschiff zu holen erwies sich genau als die Richtige.



Wie lange habt ihr im Studio gearbeitet? Da dürftet ihr ja mittlerweile Routine haben, gehen euch da Aufnahmen mittlerweile schneller von der Hand?



Wir haben uns drei Wochen im Studio verbarrikadiert. Natürlich sind wir etwas routinierter bei den ganzen Vorgehensweisen geworden, aber es ist immer aufregend eine neue Scheibe einzuprügeln. Ich glaube, wenn man dieses Feuer nicht mehr spürt sollte man lieber aufhören.



In welchem Studio wart ihr? Wer hat als Produzent mitgewirkt? Wie viel Einfluss kann ein Produzent bei euch auf den Sound noch nehmen?



Wir haben wieder im Desert-Inn aufgenommen. Dort sind auch die letzten 5 Alben entstanden. Mit T-low (der Produzent) haben wir einen super Typ von Mensch auf unserer Seite, der uns hilft die Songs und den Sound auf das nächste Level zu heben. Er kennt und unterstützt uns schon von Anfang an und weiß genau, was wir wollen.



Gibt es ein Studio, das du gerne noch mal ausprobieren möchtest?



Das Unisound wäre für mich ein Traum gewesen, aber ansonsten fühlen wir uns im Desert-Inn pudelwohl!







Wie hat sich der Wechsel an der Gitarre (Daniel für Daniel) auf das Songwriting zu "Mask Of Malice" ausgewirkt? Wie läuft bei euch das Songwriting ab? Auch da habt ihr sicher einiges an Routine bekommen, oder?


Der Wechsel war unausweichlich und im Endeffekt das Beste, was uns passieren konnte. Sowohl für Daniel Jacobi als auch für uns war dieser Schritt sehr wichtig, da man als Bandmitglied bei einer Band wie LAY DOWN ROTTEN zu hundert Prozent ausgelastet ist und alles geben muss, brauchten wir einen Mann, der die Power hat und gewillt ist sich in den Dienst dieser hart arbeitenden Band zu stellen. Mit Kensington haben wir da genau den Richtigen gefunden. Dieser unglaubliche Typ lebt den Metal 24 Stunden am Tag. Er kam mit tonnenweise Riffs und Ideen und 8 fertigen Songs zu unserer ersten Probe. Wow! Ich bin kein Freund von Routine! Wir kennen und können unser Handwerk, aber wir sind und bleiben neugierig und erforschen den Death Metal immer weiter.



Wie funktioniert das neue Line-Up live? War es schwierig für dich, dich auf den neuen Mitstreiter einzustellen?


Ich war mit Kensington schon zusammen bei meiner ersten Band SARX unterwegs! Also gab es da keine Berührungsängste oder Scheu. Ganz im Gegenteil! Es ist ein unglaublich starkes Gefühl mit so einem talentierten Songwriter und Performer wie Kensington auf der Bühne zu stehen!



Wo wir bei Live-Shows sind: was ist in naher Zukunft geplant? Werdet ihr auch das Ausland beackern?



Ich muss auf unsere Website www.laydownrotten.com verweisen, die immer auf dem neuesten Stand gehalten wird. Bitte besucht uns auch in den allseits bekannten sozialen Netzwerken und informiert euch, denn wir haben einiges geplant und werden so viele Shows wie nur möglich spielen.



Wie kommt ihr im Ausland generell an, wie ist da euer Stellenwert?



Also dazu muss ich sagen, dass ich nicht Musik mache, um in erster Linie einen gewissen Stellenwert oder große Beachtung zu finden. Aber ich merke natürlich, dass anhand der Interviewanfragen aus zum Beispiel Portugal, Belgien, Brasilien oder Frankreich Interesse an uns auch im Ausland besteht und unser Festivalauftritt in Portugal war auch ein Highlight, ebenso unsere Shows in Holland!



Welche Show war in letzter Zeit die für dich persönlich spaßigste?



Unsere Recordreleaseparty im Vortex war der Hammer! Das Vortex war fast ausverkauft und die Stimmung war fantastisch! Die Songs der neuen Scheibe stehen in einer Reihe mit unseren Klassikern wie zum Beispiel „Reconquering The Pit“. Die Livetaufe war also erfolgreich!



Und welche würdest du gerne aus deinem Gedächtnis streichen?



Keine! Auch wenn wir müde, krank oder mit Ersatz spielen mussten, war es immer geil für mich mit eben dieser Band auf der Bühne zu stehen und den Death Metal zu feiern. Und es ist hart sich über die Jahre einen gewissen Ruf zu erspielen, das kann ich dir sagen, aber wir leben den Death Metal, das trägt einen auch durch schwierige Erfahrungen und üble Zeiten.



Kannst du Metal-Shows noch als Besucher genießen oder bist du da zu sehr Musiker und betrachtest das Ganze eher aus kollegialer/ technischer Sicht?



Ich bin immer noch Fan! Death Metal ist für mich nicht nur eine Musikform, sondern auch ein Lebensgefühl und ein Lebensstil. Natürlich höre ich, ob eine Band ehrlich zur Sache geht, aber zu solchen Konzerten gehe ich erst gar nicht hin. Wer geht schon freiwillig auf schlechte Konzerte von schlechten Bands? Nein, ich kann das immer noch genießen und es tut gut, dass es immer noch so einen tollen Zusammenhalt in der Szene gibt. Ich lasse mich immer noch von genialen Death Metal-Acts inspirieren!



Welche Show hat dir denn als Besucher in letzter Zeit gefallen? Zu wie vielen Shows gehst du so im Monat?


Ich gehe, wann immer ich kann und sich die Gelegenheit ergibt zu Konzerten.
Letztens war ich bei BEHEMOTH und CANNIBAL CORPSE! Einfach nur großartig!



DIY-Show oder gut durchorganisierter Kram wie die Full Of Hate-Tour, was macht dir als Musiker und als Besucher mehr Spaß?



Beides hat seinen Reiz und oft kann man es sich nicht aussuchen. Die Konzerte stehen im Mittelpunkt, und nun ist auch der Zusammenhalt in der Band und das Miteinander so groß, dass ich alles genießen kann.



Festival vs. Club-Show, was macht dir da mehr Spaß, als Musiker und als Besucher?


Ich nehme alles gern mit! Die Abwechslung macht es im Endeffekt! Ich habe an allem Spaß und wir sind immer gern bereit für diese verrückten Death Metalmaniacs zu spielen: überall und wann auch immer!


Letzte Worte, Grüße, Huldigungen?



Ich danke allen, die LAY DOWN ROTTEN über 10 Jahre nun schon unterstützt haben, mit uns gefeiert, gemosht, gesoffen und gearbeitet haben.

Vielen Dank!






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