Interview:

2006-05-29 Laid In Ashes

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Mit den Aufnahmen zu "Bastards From Hell" haben sich LAID IN ASHES viel Zeit gelassen, wie Drummer Markus verrät - dafür beantwortete er die Fragen innerhalb einens Tages und plauderte über neue Songs, verschmähte Cover und das Metal-Leben im Ruhrpott.Interview Ihr habt euch viel Zeit gelassen, um den Nachfolger von "Freakshow 666"
gelassen. Warum hat es so lange gedauert?


Eigentlich wollten wir uns gar nicht so viel Zeit lassen. Leider lagen die einzelnen Termine der Aufnahme-Session relativ weit auseinander. Nachdem die Scheibe eigentlich schon komplett im Kasten war, haben wir sehr lange nach einem Label gesucht, da wir das neue Album nicht wieder in Eigenregie veröffentlichen wollten. Als Perish In Light auf uns aufmerksam geworden sind, haben wir als Label-unerfahrene Band die ganze Sache erst mal gründlich prüfen müssen. Dabei gingen auch noch mal ein paar Monate verloren. Wir sind halt leider nicht sie Schnellsten *lacht*


Wann habt ihr mit dem Songwriting für "Bastards From Hell " begonnen?
Fiel es euch leicht, die Songs zu schreiben? Wußtet ihr, wie die Scheibe
klingen sollte oder habt ihr einfach drauflos geschrieben?


Ein paar Songs von "Bastards From Hell" sind bereits während des Aufnahme-Prozesses des "Freakshow 666" Albums enstanden. Das heißt, dass auf "Bastards" ein paar der letzten Ideen und Riffs unseres ehemaligen Gitarristen zu hören sind.
Ob uns das Songwriting leicht fällt, ist schwer zu sagen. Es kann vorkommen, dass wir zwei oder drei Songs innerhalb kürzester Zeit schreiben, andererseits gibt es auch gelegentlich Kreativitäts-Blockaden. Dann sollte man auch möglichst die Finger vom Komponieren lassen, weil eh nur Müll dabei herauskommen würde. Wir denken nie darüber nach, wie eine Platte klingen soll, ob sie nun härter ausgerichtet sein soll, melodischer oder sonst was. Wir schreiben einfach Songs, die uns Spaß machen. "Bastards..." ist nun meines Erachtens etwas schneller und noch melodischer ausgefallen als das Vorgänger-Album. Die nächste Platte kann schon wieder etwas anders klingen. Die Hälfte der Songs für eine weitere Veröffentlichung steht bereits.


Wie würdest du eure Musik beschreiben? Kannst du mit dem Genre
"Death´n´Roll" leben?


Hmm......Death´n´Roll wäre sicher nicht meine erste Wahl. Wir spielen halt eine melodische Mischung aus Death und Thrash. Es gab schon die seltsamsten Vergleiche. Von Benediction und Bolt Thrower bis zu älteren In Flames und The Black Dahlia Murder war schon alles dabei, obwohl diese Bands alle sehr unterschiedlich klingen. Ich finde es aber durchaus positiv, dass wir nicht allzu leicht einzuordnen sind. Stell dir vor, du hast eine Band und jeder Kritiker schreibt "...die deutsche Antwort auf Band XY". Diesen Stempel wird man nicht so leicht wieder los.


Ihr habt neben heftigeren Tracks mit "Gabriel" oder "Death Of A Vampire"
sehr ruhige Stücke - wie kam die Idee dazu? Ist das eine Richtung, die ihr
in Zukunft verstärkt einschlagen wollt?


Hehe, "ruhig" klingt ja fast nach einer Ballade. "Schnell" bedeutet nicht wirklich "heavy" und die genannten Stücke leben neben den Melodien vor allem von Riffs, die wirklich heavy sind. Das geht nun mal am besten im Midtempo Bereich oder noch darunter. Wie schon erwähnt, planen wir die neuen Stücke nicht. Aber schon jetzt kann man sagen, dass solche Stücke bereits existieren. Allerdings wird es auch wieder ordentlich was auf die Fresse geben.


Bist du zufrieden mit dem Album insgesamt?



Einige Kritiker haben ein paar Kleinigkeiten am Sound bemängelt. Ok, das nächste Album muss noch mehr knallen, aber mit den Songs bin ich mehr als zufrieden. Ich denke, man hört, dass wir uns beim Songwriting steigern konnten und gereift sind. Außerdem gefällt mir das Artwork, das ja ebenfalls ein Bestandteil einer CD ist, wirklich gut. Dazu schreibt komischerweise niemand etwas. [nur Geduld - lh]


Wo habt ihr es aufgenommen? Wie liefen die Aufnahmen ab?


"Bastards From Hell" wurde im K-Sound Studio in Hagen aufgenommen, gemischt und gemastert. Der Mann an den Reglern war Mathias Klinkmann. Begonnen haben die Sessions wie immer mit den Drum-Recordings. Das muss im Juni 2004 gewesen sein. Alles weitere erstreckte sich dann bis zum darauffolgenden Frühjahr. Es gab halt ein paar Termin-Probleme unsererseits. An sich war es aber eine ganz entspannte Sache.


Wer ist für das sehr coole Cover verantwortlich? Erinnert mich ein wenig
an die letzte CARNAL FORGE-Scheibe...


Hehe, die Scheibe kenn ich gar nicht. Aber schön, dass es mal jemandem positiv auffällt. Dafür ist unser Gitarrist Ingo verantwortlich. Das Cover zur letzten Platte stammte noch von einem alten Freund von uns. Diesmal hat Ingo das selbst in die Hand genommen. Ich finde es sogar noch passender und irgendwie bedrohlicher. Auf "Freakshow 666" war ja noch ein stark verfremdeter Mund auf dem Cover zu sehen, diesmal ist es ein Auge geworden. So langsam gehen uns die Körperteile aus, hehe. Eine Nase wird es in Zukunft sicher nicht werden.


Was habt ihr dieses live-mäßig vor? Werdet ihr touren?



Für eine richtige Tour wird es sicher nicht reichen. Das würde uns finanziell ruinieren. Aber es stehen ein paar sehr geile Konzerte auf dem Plan. Letzte Woche war es ein Gig mit Gorefest, einer immer noch sehr beeindruckenden Band. Am 23.06. wird es im Saint in Oberhausen eine große Release-Party geben, bei der wir ein extra langes Programm mit einigen Überraschungen vorstellen werden. Im Juli supporten wir einmal Annihilator. Alle weiteren Konzerte kann ich noch nicht nennen, da sie teilweise noch keine besiegelte Sache sind.


Ihr seit ja mitten im Pott zuhause - gibt es da eine Szene, zu der ihr
euch zugehörig fühlt? Wie ist die Zusammenarbeit mit anderen Bands aus der
Ecke? Hilft man sich gegenseitig oder werkelt jeder für sich?


Sicherlich gibt es eine große Metalszene im Ruhrgebiet, vielleicht die größte in ganz Deutschland. Ist bei dieser Ansammlung von Menschen ja auch kein Wunder. Wir fühlen uns auf jeden Fall als Teil dieser Szene. Natürlich kennen sich viele Bands untereinander. Man spielt öfter zusammen, greift sich gegenseitig unter die Arme und freundet sich mit einigen an. Irgendwie sind wir alle wie eine große Familie. Ich glaube am häufigsten haben wir mit PATH OF GOLCONDA, NEON SUNRISE, BATTLESWORD und ABADDON gespielt.


Und ein paar letzte Worte?


Eigentlich hab ich noch nicht vor, den Löffel abzugeben, hehe. Nee, im Ernst, ich hoffe, dass die Metal-Gemeinde weiter wächst und dabei der Underground nicht vergessen wird, aus dem schließlich jede Band mal kam. Ansonsten kann ich nur jedem empfehlen, sich live von uns überzeugen zu lassen. Ich denke, dass wir uns bei jedem Konzert den Arsch abspielen und den Leuten was bieten können, was man auch nicht gerade von jeder Band behaupten kann *lacht*.......Küsschen



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