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Directive of Suffering

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So viele Deprissive Suicidal Black Metal-Bands kommen aus Australien: AUTUMN'S DAWN, WOODS OF DESOLATION, PESTILENTIAL SHADOWS, AUSTRE - um nur einige zu nennen. Von der Nachbar-"Insel" Neuseeland kommt das Ein-Mann-Projekt STRIFE MACHINE, dass mit "Directive Of Suffering" seinen bisher zehnten Output feiert. Neben zahlreichen Demos, einer Compilation und zweien EP's ist "Directive Of Suffering" das erste Album des Multi-Instrumentalisten "Null".

Dass "Directive Of Suffering" keine leichte Kost ist merkt man schon bei dem dreckig polternden "Moss". Eines ihrer extremsten Stücke haben STRIFE MACHINE hier direkt an den Anfang gepackt. Röchelnder, fauchender und gequälter Gesang steht hier im Fokus und wechselt sich mit melodischen, stürmisch verwehten Parts ab. Von vornherein melodisch startet "The Bleeding", während "Eyes Of The Buried" düster, depressiver und sehr zehrend daherkommt. "The Pierce Of Mental Grime" und "Smoke Flood" liefern ein instrumentales Interlude, "The Oldest Plaque" ist blankes Rauschen.

So wissen STRIFE MACHINE durchaus viele schockierende Momente zu kombinieren, depressive Melodien einzuweben und das ganze durch Ambiental-Parts, atmosphärische Ausschweifungen, die Essenz super bösen Black Metals und sehr rohen, gewöhnungsbedürftigen, wie genialen Vocals zu garnieren. Ein sehr extremes, durch die krassen Kontraste und melodiösen Parts aber auch sehr interessantes, krankes Album.

Directive of Suffering


Cover - Directive of Suffering Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 39:23 ()
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Moonlover

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Nachdem die aus China North Dakota stammenden GHOST BATH mit „Funeral“ 2014 im Underground bereits ordentlich rumorten, wartet nun die Fortsetzung des depressiven Black Metals aus dem fernen Osten. Die als „Moonlover“ betitelte zweite Scheibe glänzt zunächst durch ein recht makabres Art-Work und auch der vorab veröffentlichte Song „Golden Number“ wusste sofort zu zünden. Bereits hier offenbarte sich, dass GHOST BATH nicht etwa auf der Stelle reiten, sondern mit „Moonlover“ nach den Sternen greifen wollen.

Eine klarere Produktion sorgt hier für eine bessere Zugänglichkeit und gibt der Band auch mehr Spielraum sich zu entfalten. Immer wieder lassen GHOST BATH melancholische Keyboard-Passagen in ihren Depressive Suicidal Black Metal einfließen: So bekommt „Golden Number“ hier einen leicht positivistischen Touch, der fast an die Kollegen DEAFHAVEN denken lässt – allerdings in einem viel schwärzeren Licht erstrahlt. Diese Melodie beißt sich einfach fest. „Happyhouse“ indes kommt eher noch düster und etwas doomig mit ebenso genialen Melodien daher, während „Beneath The Shade Tree“ ein hübsches instrumentales Interlude mit asiatisch angehauchtem Abschluss bietet. Das folgende „The Silver Flower“ teilt sich in zwei Teile, wobe „Part I“ sich bewusst einer frühlingshaften Atmosphäre verschrieben hat und mit seichten Chortänen und Vogelgezwitscher wirklich sehr ruhige Töne einschlägt, während „Part II“ bald mit depressivem Gekeif und stimmungsvoll arrangiertem Schlagzeug zu Tage tritt. „Death And The Maiden“ scheint letztendlich mit seinen leichten, wie depressiven Melodien und dem horrorartigen Outro das komplette Werk zusammenzufassen.

GHOST BATH haben mit „Moonlover“ ein hervorragendes Album herausgebracht: Mit viel Atmosphäre, Stimmung, Sinn für Neues und Abwechslung schreiten die Jungs zu Tage und liefern ein DSBM-Werk ab, welches sich echt gewaschen hat und vor Bands wie WOODS OF DESOLATION, AUSTRE, THY LIGHT oder DEAFHEAVEN nicht zu verstecken braucht. Wunderbar, mehr davon!

"Moonlover" erscheint nun als Reissue bei Nuclear Blast.

 

Moonlover


Cover - Moonlover Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 42:6 ()
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IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends

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Depressive, düstere, selbstzerstörerische Rock-Musik aus Skandinavien? Da stehen glasklar SHINING an erster Stelle. „IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ hat die Nummerierung des Vor-Vorgängers „VII: Född förlorare“ (2011) wieder aufgenommen und glänzt durch die nur zu gut bekannte SHINING-Mixtur:

Sechsseitige-Gitarren-Künste welche mal rockig, mal akustisch – aber immer weniger schwarzmetallisch dominiert sind geben hier den Takt an. Dazu gibt es verzweifeltes und hasserfülltes Stöhnen – wie es nur ein Niklas Kvarforth kann, im Wechsel mit sehr emotionsgeladenem, skandinavischen Klargesang. Das Ganze wird in sechs Songs verarbeitet, wobei diese im Härtegrad stets variieren und einer (wie immer) vollkommen aus der Reihe fällt – in diesem Fall das instrumentale und fast schon progressive Intro, welches sicher der bisher komplexeste Instrumental Song von SHINING ist. Und der Opener gibt sich auch gleich so klassisch, wie er auf den Vorgängern hätte erscheinen können: Kratziger Klargesang und düstere Gitarren ziehen den Hörer in die Finsternis.
So erfüllt bereits der Opener „Vilja & dröm“ (Was so viel heißt wie „Wille und Traum“) die auf den Vorgängern gesetzten Ansprüche. „Framtidsutsikter“ kommt dann etwas verträumter und mit Clean-Gesang und Gitarren zu Beginn und schwarzmetallischem Ausbruch und E-Gitarren-Soli gen Ende daher und weiß zu gefallen. Auch ruhig und stimmungsvoll gibt sich „Inga broar kvar att bränna“. Wunderschöne Gitarren Melodien, suzidaler Gesang und Banjo – ja ein Banjo – ergeben hier ein wirklich sehr stimmungsvolles Gesamtbild und beweisen, das „IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ tatsächlich seine größten Stären (in den auch dominierenden) Low-Tempo Passagen hat. Denn auch wenn „Människotankens vägglösa rum“ einige geniale, wiederkehrende Gitarrenmelodien aufweist und „Besök från i(ho)nom“ einen wunderbaren Black-Progressive-Abschluss bietet, fehlt es den Stücken hier an Wiedererkennungswert. So ist das neunte Album der Schweden fast etwas kontrastlos. Ausgedehnte Keyboard-Passagen oder Industrial-Anleihen wie bei „FFF“ fehlen hier. Auch große Rock-Nummern wie „Plågoande o'helga plågoande“ wird man hier nicht finden, eingängige Refrains sucht man vergebens und ebenso wenig ist „IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ ein zweites „V – Halmstad“ geworden.

Kein schlechtes Album haben SHINING hier erschaffen, aber „IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ ist sicher kein neuer Höhepunkt ihrer Diskographie. Für langjährige Fans liefert das Werk sicher genau die richtige Dosis an selbstzerstörerischem Wahnsinn, doch wer SHINING erst noch kennen lernen will sollte lieber zu dem (teils) rockigerem „VI - Klagopsalmer“ oder dem facettenreichen „VII: Född Förlorare“ greifen.

IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends


Cover - IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 06
Länge: 39:37 ()
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Funeral

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GHOST BATH sind vielleicht die geheimnisvollste und die düsterster DSBM-Band Chinas. Nicht nur, dass diese Spielart des Schwarzmetalls in der Volksrepublik eher selten anzutreffen ist, machen die Musiker von GHOST BATH, die nun bei Pest Productions unter Vertrag stehen, ein ziemliches Geheimnis um ihre Identität. Klar ist jedoch, dass GHOST BATH kein Bad mit/für Geister(n), sondern vielmehr den Selbstmord durch Ertrinken (wie eindrucksvoll auf dem Cover dargestellt wird) gemeint wird. Musikalisch dümpeln die Musiker zwischen klassischem DSBM und depressiven Post Rock, welcher sich vorallem in den zahlreichen Interludes bemerkbar macht, daher. Die Vocals sind kaum mehr als ein heiseres Krächzen, die Drums wechseln zwischen Blast-Beats, Up- und Low-Tempo, die Gitarren zwischen elektronischem und akustischem Klang. Durch eine geschickte Kombination all dieser Elemente schaffen es GHOST BATH tatsächlich eine wunderbare und authentisch-depressive Stimmung zu verbreiten, ohne langweilig zu werden. Dezente Einspielungen von weiblichen Schmerzensschreien („Burrial“), Unwetter und Volkslieder („Sorrow“) tun ihr Übriges. Der Wechsel zwischen ruhigeren („Sorrow“, „Forever“) und schnelleren, Gitarren-lastigeren Stücken(„Torment“, „Calling“) ist hier wirklich sehr geglückt! Und auch lyrisch bewegen sich die Chinesen im sicheren Gewässer, setzen sie doch größtenteils auf Sieben-Zeiler. Kurze Sätze, viele Fragen. Insgesamt wirkt das Album so sehr stimmig konzeptioniert. Erwerben kann man „Funeral“ als Digi-CD oder Download bei Pest Productions oder direkt bei der Band selbst. Fans von THY LIGHT, LIFELOVER, NOCTURNAL DEPRESSION aber auch von HARAKIRI FOR THE SKY und HERETOIR werden an dieser Veröffentlichung sicher Freude haben.

Funeral


Cover - Funeral Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 63:47 ()
Label:
Vertrieb:
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