Zieht man die Debüt - EP "Zero Hour" von 1999 und deren Re - Release namens "Metamorphosis" aus dem Jahre 2003 ab, dann ist "A Fragile Mind" erst das zweite reguläre Album der US - Power - Proggies nach "The Towers Of Avarice" (2001). Die Band gehört demnach nicht zu den Veröffentlichungsfreudigsten, aber man bekommt dafür immer Qualität geboten, wie auch auf dem vorliegenden Werk! "A Fragile Mind" ist jedoch nichts für einfach gestrickte Hörer, sondern fordert volle Konzentration, will man die äußerst verschachtelten und anspruchsvollen Songs ohne die berühmten "Drei ???" genießen. Als Einflüsse werden immer wieder Bands wie SIEGES EVEN, DREAM THEATER, SPIRAL ARCHITECT, FATES WARNING, aber auch CYNIC oder MESHUGGAH genannt, die ZERO HOUR stets auf ihrem Weg begleitet haben sollen, wobei die Jungs nicht krampfhaft versuchen, möglichst sperrig zu frickeln, sondern ihr Soundgebräu jederzeit logisch und äußerst geschickt konstruiert präsentieren. Man macht dort weiter, wo NEVERMORE (an die mich ZERO HOUR noch mit am Meisten erinnern) in Sachen Progressivität aufhören und garniert diesen Cocktail mit einer gehörigen Würze PSYCHOTIC WALTZ zu "Bleeding" - Zeiten, die für mich hier auch immer wieder durchscheinen. Das Ganze ergibt eine atmosphärisch hoch verdichtete, überaus emotionale und mitreißende Form von Power Metal, die sicher nicht mit Jedermanns Ohren kompatibel sein wird, was aber nichts daran ändert, dass die Band hier ein (auch optisches) Meisterwerk abgeliefert hat, das mit dem noch relativ eingängigen Opener "There For Me", dem überlangen Stampfer "Destiny Is Sorrow", "Brain Surgery", dem leicht psychedelischen "Losing Control", "Twice The Pain" (Oberhammer!!!), "Somnecrophobia", dem genialen Titelsong (geiler Songausbau!) und dem nicht minder superben Instrumental "Intrinsic" (Sci - Fi - Soundwand im bester Devin Townsend - Manier) ausschließlich sehr gutes bis überragendes Material am Start hat, das selbst nach dem x - ten Durchlauf noch überaus interessant und spannend klingt! Auch wenn die Zielgruppe für derartige Klänge nicht groß sein mag, ist es schön zu hören, dass es immer noch Bands mit Herzblut gibt, die abseits aller Trends ihr Ding durchziehen und damit zumindest Leute wie mich begeistern können. Klasse!