Review:

Traumaworld

(Zeraphine)

Die Stimmen, welche die seeligen DREADFUL SHADOWS zurückwollten, verklangen bereits nach dem Debut "Kalte Sonne". Was deutschsprachig begann, unterwirft sich mit dem zweiten Streich nun auch fast gänzlich der anglistischen Übermacht. Lediglich zwei Tracks auf "Traumaworld" fallen erneut durch deutsche Titel auf. Und ob das der richtige Schritt war, wage ich zu bezweifeln. Denn während die Musik durchaus besser auf den Punkt kommt als beim Debut, so sind die englischen Texte - ohne deren Inhalt werten zu wollen - weniger zwingend. Und doch helfen die Vocals natürlich dem Image der gereifteren Band mit internationalem Anspruch gerecht zu werden. Was der Hörer sonst erwarten wird, bekommt er auch. Angefangen vom perfekten Gesang mit Friedrichs angenehmer Stimme, der sehr emotional alle Klippen meistert. Und natürlich ein Songwriting, dass sowohl eine gute Melodie als auch einige Ecken und Kanten als passendes Gewürz erkannt hat. Zwischen rockig Tracks und unter die Haut gehenden Balladen findet der geneigte Hörer angenehm hörbaren durchgestylten Gothic Rock. Dank beinahe übertrieben differenzierter Produktion hört man wirklich jedes Detail, jeden noch so feinen Basslauf und jedes verwendete Instrument heraus. ZERAPHINE könnten durchaus eine Alternative werden zu den wenigen kommerziell übermächtigen Größen der Szene. Inwiefern das erstrebenswert ist, will ich nicht beurteilen.

Traumaworld


Cover - Traumaworld Band:

Zeraphine


Genre: Gothic Rock
Tracks: 13
Länge: 56:31 (CD)
Label: Drakkar
Vertrieb: BMG