Review:

Basta Mafia!

(Zdob Si Zdub)

Von ihren Anfängen als Ska-Punk-Band mit Folk-Einflüssen haben sich die Moldawier ZDOB SI ZDUB während der letzten Jahre verabschiedet. Stattdessen ließen sie vermehrt Indie-Rock-Einflüsse zu, und auch vor der Verwendung elektronischer Elemente machten sie nicht Halt. Diese Mischung hat ihnen immerhin schon zwei Mal zu hohen Platzierungen beim Eurovision Song Contest (sic) verholfen. Ja, ein bisschen exotisch klingt das neue und zehnte, in Berlin eingespielte und von Marc Elsner (u. a. DIE HAUT, Blixa Bargeld und MR. ED JUMPS THE GUN) produzierte Album schon. Andererseits wirkt die Musik vor diesem cross-kulturellen Hintergrund größtenteils fast schon wieder enttäuschend normal. Die Rhythmen sind fast durchgehend grade, die Harmonien bis auf wenige folkloristische Schnipsel konventionell und die Sprache ist bis auf wenige Ausnahmen Englisch – wenn auch immerhin mit starkem Akzent gesungen. (Für das Album wurden extra englische Texte erarbeitet.) Außerdem befinden sich die meisten Songs im Mid-Tempo, so dass das Album stellenweise ziemlich langatmig wirkt und sich etwas zieht. So richtig geht es erst bei den beiden letzten Songs ab, „The Holy Fuel“ und „So Lucky“, die durchaus an die Wildheit von GOGOL BORDELLO erinnern. Trotzdem hätte ich bei einer Band mit derartigen Voraussetzung doch etwas mehr Durchgeknalltheit erwartet. Vielmehr hat man aber das Gefühl, dass der ursprüngliche Stil-Mix eingeebnet und begradigt wurde – warum auch immer. Vielleicht war die Band der Meinung, im Ausland seien die Aussichten auf Erfolg größer, wenn sie weniger nach ihrer Heimat klingen würde. Schade, denn so vergibt sie ihren Multi-Kulti-Bonus, der ihr sicher zuträglicher gewesen wäre als dieses Album.

Basta Mafia!


Cover - Basta Mafia! Band:

Zdob Si Zdub


Genre: Crossover
Tracks: 13
Länge: 53:14 (CD)
Label: Asphalt Tango
Vertrieb: Indigo