Review:

Elektrizitätswerk

(Y-Luk-O)

Einigen Bands fehlen die Ideen um auch nur einen originellen Song aus dem Ärmel zu schütteln, dafür erkennt man sie unter Tausenden wieder. Y-LUK-O sind das Gegenteil. Mit traumwandlerischer Sicherheit fluppt eine schöne Industrial/Electronummer nach der anderen aus dem "Elektrizitätswerk". Auch nach mehrfachem Hören fehlt mir jedoch das gewisse Etwas, das ich als Charakterisierend für Y-LUK-O erachten würde. Viele überdurchschnittlich schöne Songs, aber wenig Einzigartiges. Y-LUK-O bringen die Zweisprachigkeit gekonnt ungezwungen rüber, sowohl die deutschen Texte und Vocals als auch die englischen wirken homogen und passen als gleichberechtigtes Element zur restlichen Instrumentierung. Neben der Zweisprachigkeit fallen die verschiedenen Klänge der Vocals auf, die zwischen leichter Distortion bis hin zu getragen cleanen Parts reichen. Softe Gitarrensamples durchsetzen in organischer Form die von wenig noisigem Industrial und Electro dominierten Songs. "Ein Lied Von Der Freiheit" überrascht mit einer coolen Keyboardline im Chorus, "Bombing:Sierra" überzeugt als getragener Industrialtrack, "Fallen Down" prädestiniert sich mit wabernden Beats als Clubsong. Y-LUK-O loten mit ihrer Musik keine Extrema aus, proklamieren weder die ultimative Tanzbarkeit noch übertriebene Detailfülle - dazwischen toben sie sich auf "Elektrizitätswerk" effektiv aus. Der Hörer wird stets leicht gefordert, zu keiner Zeit aber überladen die Jungs ihre Songs. Und das wo sowohl orientalischer Touch ("Dandelion´s Dream") als auch Westernklänge ("Respirator") einmal mehr, einmal weniger offensichtlich eingestreut werden. Einzig "The Singing Bard" will sich mir auch mit ironischem Grinsen nicht erschließen. Gutes Album für etwas experimentelle Elektroniker die dennoch nicht auf Eingängigkeit verzichten wollen.

Elektrizitätswerk


Cover - Elektrizitätswerk Band:

Y-Luk-O


Genre: Industrial
Tracks: 11
Länge: 44:53 (CD)
Label: Lukoty Records
Vertrieb: Final Dusk/Rough Trade