Review:

In The Offing

(Worn In Red)

TIPP
WORN IN RED überraschen auf „In The Offing“ mit komplexen, recht langen Songs, mit denen sie einige Durchläufe brauchen, um beim Hörer zu zünden. Und selbst dann gibt es keine einfachen Songs, keine Easy-Listening-Hits, dafür sind Sachen wie das heftige „Vital Joys“ oder das im Gesang sehr an HOT WATER MUSIC erinnernde Mise „As Best We Can“ zu sperrig, zu düster und fehlen die Lichtblicke in Form positiv klingender Abschnitte. Die Welt ist schmutzig, da kann „In The Offing“ nur ebenso dreckig ausfallen. Das mag auf den ersten Blick im Widerspruch zu den herrlichen Melodien stehen, die sich die Gitarristen immer wieder aus den Rippen schneiden, aber wenn diese mit dissonanten Riffs des Gegenüber gekontert werden, relativiert sich das Ganze. WORN IN RED bedienen sich gleichermaßen beim Punk wie beim 90er-Hardcore, dem sie noch einige Postcore-Elemente beigefügt haben, was ihnen alles locker von der Hand geht und in einer wunderbar finsteren wie abwechslungsreichen Platte kulminiert. „When People Have Something To Say“ könnte so auch von POLAR BEAR CLUB kommen, während „Mise En Abyme“ an guten alten Hardcore erinnert. Hier waren Kenner und Könner am Werk, die sich hörbar Zeit für das Songwriting genommen haben, was 35 Minuten schnell vorbeigehen lässt, so dass schnell wieder auf Play gedrückt wird, um ein weiteres Mal diese gelungene Verbindung von Tradition und Moderne, von grauem Beton und kleinen Rasenstücken zu genießen.

In The Offing


Cover - In The Offing Band:

Worn In Red


Genre: Hardcore
Tracks: 8
Länge: 35:8 (CD)
Label: No Idea Records
Vertrieb: No Idea Records