Review:

In Progress

(Work Of Art)

Ich muss mich wundern, welche Schwemme an AOR-Bands im Moment aus dem hohen Norden hier herüber schwappen. Und das Bemerkenswerte daran ist, dass viele davon Talent und Qualität besitzen. So ist es auch bei den Schweden von WORK OF ART, die mit "In Progress" ihr zweites Album vorlegen. Klang das Debüt doch noch recht stark nach den Genre-Vorbildern - vor allem TOTO seien hier genannt - schwimmt sich die Band mit ihrem Zweitwerk frei von allzu deutlichen Einflüssen und wirkt eigenständiger. Vocalist Lars Säfsund trägt einen großen Anteil daran, seine klare und melodiöse Stimme besitzt Ausstrahlung und verleiht den zwölf Tracks Charakter. Das Songwriting wird höchsten Ansprüchen gerecht, starke Hooks garniert mir zuckersüßen Melodien, nie die nötige Härte vermissend, schmeicheln sich ins Gehör. Balladen neben Rockern, mal jammerndes Keybord, mal jaulend krachende Gitarren, mehrstimmige Vocals - alles was man sich so zu einem vollwertigen AOR-Mahl wünscht, kommt auf den Teller. Besondere Erwähnung verdienen das rythmische "Nature of the Game", das rockig-bluesige "Castaway" und das zauberhaft schöne "Fall Down" - die beiden letztgenannten mit einer Melodie zum hinknien.

Nicht alle Nummern halten dieses hohe Niveau, aber Ausfälle sind keine an Bord. Mir kommen manche Songs zu dünn, zu clean aus den Boxen. Speziell der Schlagzeugsound, welcher zuweilen verdächtig nach Drumcomputer klingt mit seinem synthetischen, elektronischen Klangbild, stört. Nichtsdestotrotz gefällt die Scheibe und jeder, der TOTO, GIANT und STRANGEWAYS im CD-Regal hat, sollte auch ein Plätzchen für WORK OF ART reservieren.

In Progress


Cover - In Progress Band:

Work Of Art


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 57:26 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Soulfood Music