Review:

Bones

(Winterthrone)

Steffen allein zu Haus: Immer noch musiziert der Herr Brückner solo - und bleibt sich musikalisch absolut treu: Auch "Bones" ist und bleibt kalter Black Metal, schmerzhaft, bisweilen Nerven zerreissend. Und so finden sich in der Eigenproduktion all die nötigen Trademarks. Zuvorderst ist da der absolut dünne Sound zu nennen, ohne der Untergrund keiner mehr ist. Dann kreischt Brückner dazu, mal grunzig, oft merkwürdig verzerrt. Dazu rumpelt das Schlagzeug elektronisch, die Gitarren rasieren jedwede Freundlichkeit, der Bass ist mit dem teuersten Hörgerät kaum zu entdecken, dazu gibt es abwechslungsreiches Tempo, Progressivitätoder Avantgardismus wäre übertrieben, ein gewisser Anspruch nicht. Schwarz-weiß kopiertes Cover muss ich nicht extra erwähnen. Hört sich interessant an, oder? Musst Du haben, nicht wahr? Doch was nach Allerwelts-Schwarz-Wurzel-Eintopf klingt, überrascht ziemlich. Denn WINTERTHRONE erzeugen mit herkömmlichen Mitteln eine tatsächlich Furcht erregende Tonkonserve, die sich apokalyptisch gibt und trotz eklatanter Soundschwächen ordentlich Durchschlagskraft entwickelt. Irgendwie schafft WNTERTHRONE das mit einem Hang zum Industrial, obwohl dessen typische Kennzeichen abgesehen von sanften Keyboard-Parts gänzlich fehlen. Und da die einzelnen "Bones"-Zutaten nicht wirklich allerhöchsten Qualitätsstandards entsprechen, die Scheibe mit den überlangen Titel aber trotzdem überzeugen, kann das nur daran liegen: Die Songs haben Substanz, das Songwriting hat das gewisse Etwas. Das aber und somit die gesamte Scheibe, ist durchaus mit Vorsicht zu genießen.

Bones


Cover - Bones Band:

Winterthrone


Genre: Black Metal
Tracks: 7
Länge: 45:18 (CD)
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