Review:

Winterlong

(Winterlong)

Schwedens Gitarrenhexer Thorbjorn Englund hatte sich schon für sein letztes Output mit Mikael Holm einen echten Ausnahmeshouter ans Mikro geholt und sein Line-Up so zielsicher verstärkt. Diese beiden sind es auch die WINTERLONG in erster Linie hörenswert machen. Mikael Holm bringt dabei mit seiner emotionalen Stimme die epischen Parts wieder einmal ebenso gelungen rüber wie ruppigere Textstellen - und das alles in angenehmer mittlerer Tonlage. Das Gitarrist Englund neben Stratovarius vor allem sein Vorbild im heimischen Gitarrengott Yngwie J. Malmsteen sieht ist bei den allgegenwärtigen aber nicht ausufernden Soli mehr als zu erahnen. Dabei ist Album Nummer drei einen Tick härter und aggressiver ausgefallen als die Vorgänger - bleibt aber konsequent melodisch. Der Opener "The Priest" steht dabei für ganze Album - gut gemachter, melodischer Power Metal - allerdings nichts spektakuläres. Herausragen tun dabei der melodischer double-bass Nackenbrecher "Ten Digits Of The Future", das abwechslungsreiche "Ragnarök" und das eingängige "Each Day We Die". "Oblivion" das hörbar in Nightwish-Gewässern wildert hört sich recht kalkuliert an - zählt aber nicht nur wegen den zum Teil weiblichen Vocals zu den Highlights. Ob diese Scheibe WINTERLONG allerdings den erhofften Durchbruch bringt wage ich zu bezweifeln - war "Valley Of The Lost" ein klasse Debüt und "The Second Coming" ein würdiger Nachfolger, so stimmt zwar auf "Winterlong" das handwerkliche Können aller Beteiligten, das Album ist solide und macht schon Spaß - leider fehlt nur desöfteren der letzte Kick der was reißt. Nichts desto trotz könnte sich für Fans neo-klassischer Metallklänge das reinhören lohnen.

Winterlong


Cover - Winterlong Band:

Winterlong


Genre: Power Metal
Tracks: 11
Länge: 44:22 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: Lion Music