Review:

Infector

(Windfall)

Die Griechen sind nicht nur im Fußball sehr bemüht, sondern seit Jahren auch in vielen Bereichen des Metal und dort gelingen ihnen zunehmend äußerst hörenswerte Exportwaren, die sich nicht vor dem Rest Europas verstecken müssen. Das Sextett WINDFALL etwa wütet bereits seit 1999 in der Szene und hat es in dieser Zeit auf zwei Alben und eine EP gebracht. Im Gegensatz zu den meisten heimischen Kollegen jedoch geht die Band nicht primär traditionell vor, sondern vermischt geschickt "echtes" Metall mit US - Einflüssen, Metalcore und sogar melodischem Death Metal. Dafür, dass diese anspruchsvolle Mixtur nicht gekünstelt oder überfrachtet wirkt, sorgt das weitestgehend gelungene Songwriting, das zwischen den tighten Rifforgien noch genug Raum für technische Feinheiten, wie sehr melodische Gitarrensoli (mit Leonidas Deligiorgis und Stelios Koslidis sind zwei Klampfer am Start) oder eingestreute, aber nicht zu pompige Keyboardteppiche, lässt. Lediglich über die gesamte Spielzeit geht der Band in kreativer Hinsicht etwas die Puste aus, da zwar alle Songs ihre Reize haben, sich viele Parts oder Ideen jedoch wiederholen. In der Hinsicht hätte man, gerade in Bezug auf die große Vielseitigkeit der Band, noch mehr herausholen können. Dazu gehört auch der recht farblose Gesang von Vangelis Papavasiliou, der meist sehr monoton kreischkotzt und, ähnlich wie Angela Gossow (ARCH ENEMY eignen sich hier gut als Vergleich!), dem komplexen Bandsound nicht immer gerecht wird. Auch die dumpf klingende Produktion wirkt hierbei kaum hilfreich. Trotzdem ist "Infector" eine überdurchschnittlich gute Platte geworden, die wirklich Spaß macht und deren Highlights "Catacomb Princess", "Injection Mutiny", "The Infector" und das abschließende "Last Dance On Fire" (mit teilweise cleanem Gesang - warum nicht öfter so?) man ohne Bedenken anchecken kann. Hier könnten Fans aus mehreren stilistischen Lagern trotz der angesprochenen Kritikpunkte eine echt positive Überraschung erleben!

Infector


Cover - Infector Band:

Windfall


Genre: Metal
Tracks: 10
Länge: 42:48 (CD)
Label: Sleaszy Rider Records
Vertrieb: Twilight