Review:

The Hierophant

(Will Haven)

WILL HAVEN waren der aktuellen Postcore-Welle weit voraus und haben schon Mitte/ Ender der 90er Jahre in die Kerbe geschlagen, die heute von so vielen Bands erfolgreich verbreitert wird. Nach Auflösung und einige Jahre später folgender Reunion kam nach den Aufnahmen zu "The Hierophant” der erneute Ausstieg von Sänger Grady. Glücklicherweise konnte mit Jeff Jaworski (RED TAPE) ein würdiger Ersatz gefunden werden, der auch gleich mal die Vocals neu einsang. Er macht seinen Job sehr gut, die Fußstapfen seinen Vorgängers erweisen sich als nicht zu groß. Die Produktion geht sowieso in Ordnung, da hatte DEFTONES-Kollege Chino seine Finger mit im Spiel. WILL HAVEN haben anno 2007 einzig das Problem, dass sie sich von ihren Genrekollegen nicht absetzen können - was 1998 oder so noch innovativ war und verstörte, ist heute keine Überraschung mehr. Massive Soundwände, Psycho-Gebrüll und schleppende Riffs kennt der geneigte Hörer, NEUROSIS, CULT OF LUNA und Konsorten sei Dank. Es gelingt WILL HAVEN zwar, eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen und unter’m Strich eine gute Postcore-Platte zu fabrizieren, aber die große Innovation bleibt aus. Die Revolution frisst ihre Kinder, oder wie heißt es? In diesem Falle stimmt es, leider. WILL HAVEN sind zurück und finden sich in einer anständig bevölkerten Szene wieder, in der sie nicht mehr den Ton angeben. Bleibt abzuwarten, was sie uns in den nächsten Jahren bieten werden.

The Hierophant


Cover - The Hierophant Band:

Will Haven


Genre: Doom Metal
Tracks: 13
Länge: 51:59 (CD)
Label: Bieler Bros. Records
Vertrieb: Rough Trade