Review:

The Dark Age

(White Skull)

Die italienische Formation White Skull hatte zuletzt einiges an Veränderungen zu durchleben. Zunächst erst einmal den Wechsel zu einer anderen Plattenfirma (über die Gründe ließ sich trefflich spekulieren); darüber hinaus noch einen wirklich einschneidenden Wechsel im Line-Up. Und diese Neubesetzung im Vergleich zu den letzten Releases dürfte dem geneigten Hörer wohl sofort auffallen. Statt des gewohnten Frontfräuleins Frederica "Sister" de Boni schallen da nun eindeutig männliche Vocals aus den Boxen. Gustavo Gabamo heißt der Neue am Mikro, seines Zeichens aus Argentinien stammend; und mit seinem abwechslungsreichen und kraftvollen Gesang steht er den "Weißen Schädel" recht gut zu Gesicht. Mit ihm hat die Band sicher einen Schritt nach vorne gemacht. Ansonsten gibt es nicht zuviel neues auf "The Dark Age" von White Skull zu hören: Metal-Mucke in der Schnittmenge zwischen harten, schnellen Heavy Rock, epischen Klängen und einigen Prog-Anleihen. Dazu eingestreute, klassisch anmutende Orgel- bzw. Keyboardpassagen und Kirchenchöre - wobei dies aber leider etwas zu klischeehaft geraten ist. Musikalisch behandelt der Silberling das Mittelalter und die Verbrechen der Inquisition (darum wohl auch der verstärkte Einsatz von Orgel und Chören). Das Intro spiegelt diese Thematik recht gut wieder, die nachfolgenden Songs "The Dark Age", "Grand Inquisitor" und "Maid Of Orleans" sind gelungene Tracks, welche sich eher im unteren und mittleren Tempobereich bewegen. Bei diesen Stücken kommt auch die variable Stimme von "Gus" voll zur Geltung. Nach hinten hinaus wird es dann aber hörbar schwächer (mit Ausnahme der Ballade "Voice From Heaven" und des schnelleren "Torture") und dazu etwas Speed-lastiger. Das doch recht gute Anfangsniveau kann nicht über die komplette Scheibe konstant hinweg gehalten werden. Und besonders eingängig sind die meisten der Stücke auch nicht unbedingt geraten. Über die Qualität des Instrumentalspiels lässt sich auch hier nicht mäkeln, es liegt doch wohl etwas an den Kompositionen - hier scheint man schon ein wenig Potential verschenkt zu haben. Trotz allem ist "The Dark Age" eine solides Album geworden, welches den Vergleich zu anderen Combos dieses Genres südlich der Alpen nicht zu scheuen braucht und darüber hinaus auch eine klare Produktion mit guten Sound aufweist. Den großen Durchbruch werden White Skull aber mit dieser Scheibe auch bei ihrem neuen Label nicht erzielen.

The Dark Age


Cover - The Dark Age Band:

White Skull


Genre: Heavy Metal
Tracks: 12
Länge: 52:19 (CD)
Label: Frontier Records
Vertrieb: Point Music