Review:

Fear Of Infinity

(While Heaven Wept)

TIPP
Spätestens seit seinem fulminanten 2003er Werk "Of Empires Forlorn" läuft es für das Septett (!) aus Virginia ein wenig runder, wobei gesagt werden muss, dass die Band seit Anfang der 90er konstant sehr gute bis überragende Qualität abliefert. Lediglich die Basis hat inzwischen größere Kenntnis von den Doomern der Güteklasse A erhalten, so dass die Vokabel "Verkaufszahlen" nicht mehr hinter vorgehaltener Hand verwendet werden muss. Für "Fear Of Infinity" hat man sogar einen Deal beim Branchenriesen Nuclear Blast eingefahren, der WHILE HEAVEN WEPT höchstwahrscheinlich noch weiter nach oben ziehen wird. Jeder traditionelle Doom-Freak kann "Fear Of Infinity" nun überall abgreifen, und es lohnt sich: obwohl das Werk wieder etwas kompakter und eingängiger (die Vokabel "kommerziell" fällt hier nicht mal hinter vorgehaltener Hand...) klingt als der Vorgänger "Vast Oceans Lachrymose", wird hier alles aufgefahren, was tiefmelancholische, mitreißende und vielschichtige Klänge ausmacht. Und trotz des bombastischen Gesamtsounds (Michelle Schrotz und Jason Lingle sind beide nicht nur stimmlich im Hintergrund aktiv, sondern auch jeweils als Keyboarder) kommt bei Stücken wie den recht flotten Startern "Hour Of Reprisal" und "Destroyer Of Solace", dem verträumten, hochatmosphärischen "To Grieve Forever" oder dem überragenden elfminütigen Abschluss "Finality" (totaler Gänsehaut-Refrain!) niemals schmalzig-kitschige Gotenstimmung auf, obwohl sich WHILE HEAVEN WEPT immer schon nur knapp diesseits der Pompgrenze bewegt haben. Aber genau diese Gratwanderung beherrscht die Band nahezu perfekt, so dass man "Fear Of Infinity" getrost als Doom-Pflichtveranstaltung abstempeln kann. Monumentales Düsterkino!

Fear Of Infinity


Cover - Fear Of Infinity Band:

While Heaven Wept


Genre: Doom Metal
Tracks: 7
Länge: 37:7 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner