Review:

The End Of The Wizard

(Weltenbrand)

Ganze fünf Jahre haben sich die Liechtensteiner WELTENBRAND für ihr neues Werk Zeit gelassen, doch das Sextett dürfte seine Fans mit "The End Of The Wizard" gebührend entschädigen, denn das, was auf der Scheibe geboten wird, geht wirklich gut ins Ohr. Ich weiß nicht mal, ob man sich in Bezug auf den Stil der Band überhaupt auf einen einheitlichen Begriff einigen kann. Die einen nennen es "Neo Classic", aber auch "Dark Wave" oder "Synthie Goth" würden gut ins Bild passen. Ich persönlich bin für diese Ausrichtungen zwar kein Experte, aber die Musik weiß durchaus auch Rocker und Metaller anzusprechen, vorausgesetzt, man legt die Scheuklappen ab und lässt sich auf den tragenden, sehr depressiven und haarscharf an der Grenze zu weinerlichem Kitsch angesiedelten Sound ein. Als ungefähre Wegweiser könnte man etwa DEPECHE MODE, SISTERS OF MERCY oder jüngere ATROCITY ("Werk 80" - Zeiten, nur ohne die Gitarren) anführen, die einen ähnlichen Geist verbreiten und deren Fans sicher auch WELTENBRAND schätzen werden. Dominant sind das Keyboard, die Geige und die bombastischen Chöre (Ritchie Wenaweser und Dina Falk), wobei lediglich der männliche Part ruhig etwas weniger monoton klingen dürfte. Einzelne "Hits" herauszuheben macht wenig Sinn, denn erstens fällt kein Song besonders positiv oder negativ aus dem Rahmen, und zweitens entfaltet sich das geschlossene Werk am Besten am Stück. Aufgeschlossene Rocker und selbst Filmscore - Fans könnten neben der eigentlichen Zielgruppe durchaus Gefallen an WELTENBRAND und "The End Of The Wizard" finden; und selbst bei mir verursacht das Album keine Zahnschmerzen, und das, obwohl ich mit solchen Sounds normalerweise absolut nix anfangen kann. Ein ohne Frage sehr hörenswerter Auftritt!

The End Of The Wizard


Cover - The End Of The Wizard Band:

Weltenbrand


Genre: Gothic
Tracks: 9
Länge: 51:20 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: SPV