Review:

Headlines

(Wayward)

Diese neue Scheibe „Headlines“ von WAYWARD hat sage und schreibe vier Jahre Produktionszeit hinter sich. Zeit scheint bei diesem Quartett sowieso eine eher untergeordnete Rolle zu spielen, denn die Münchner Formation hat in gut zwanzig Jahren des Bestehens eine sehr wechselvolle Bandgeschichte hinter sich und vielleicht auch dadurch nur ein Demo, Album sowie eine 4-Track CD zustande gebracht.

Nun, auf diesem aktuellen Werk ist nicht nur der Sound sehr 80er Jahre mäßig, manchmal vom minimalistischen Soundgerüst regelrecht reduziert, die Musik ist trotzdem so ne Art aufgemotzter Hard/Melodic Rock mit manchmal recht rohen Riffs die auch schon gelegentlich ins leicht metallastige gehen können, die Keyboards sind ebenfalls sehr präsent, mit manchmal sogar einen Tick zu sehr im Vordergrund, die teppichartigen Elemente sind oft auch etwas zu altbacken.

Der Opener "Lost Forever" beginnt soundtrackartig, schon echt cool dann schöne Tempiwechsel ja mit eindeutigen Progtendenzen, mal heavy dann wieder atmosphärisch, schöne Wechsel der klagende Gesang na ja etwa dünne, net schlecht aber mir fehlt etwas dass wirklich mitreisende. Die Gitarrenparts sind dagegen recht stark, egal ob solo oder treibend. Der Song hat trotzdem insgesamt ein paar Längen.
„Signs“ beginnt klasse mit schönen doppelläufigen Leads, eine schön hymnenhafter Refrain, klasse Soloparts. Das getragen etwas düstere „Human Rights“ ist ebenfalls net schlecht, die Vocals sind leider mitunter etwas schräg, manche Töne liegen daneben. Auch hier dümpelt der Song etwas durch seine wenig spannungsgeladen Überlange.
Wobei die Midtempo Sachen und die etwas balladesk angehauchten Tracks der Band deutlich besser zuliegen scheinen, „Begin My Nightmares" ist so ein durchaus atmosphärisch packender Song, hier paßt auch mal 100-prozentig der Gesang.

WAYWARD geben sich schon spürbar Mühe ihre Tracks ideenreich zu verpacken, die Melodien sind meist recht gefällig, wenn auch mitunter etwas zu flach, die Gitarrenfraktion reißt es dann aber immer wieder raus auch der an sich nicht so üble Titeltrack "Headlines" kommt nicht so recht in die Pullen, da fehlt es deutlich an Drive. Hinten raus wird es auf dem Album eher etwas dünner auch "Temptation" hat gute Momente aber der richtige Kick u.a. bei der Hook will sich einfach nicht einstellen. Die zwar schnelle aber nur wenig packende Doublebassattacke "Silent Majority" paßt nicht so recht zum Rest des Materials und ist für diese Band schlichtweg ungeeignet. „Wiseman ist dann wieder deutlich besser, wenn auch die vielen Aahs a la DEEP PURPLE erst nerven der Refrain aber gut gelungnen ist.

Mit dem gefühlvollen „Fulltime Emotion“ zum Schluss läßt mich die Band ähnlich wie beim gesamten Material schon etwas ratlos zurück, es gibt viele gute Ansätze, rein handwerklich ist „Headlines“ auch recht gut gemacht es gibt viele schöne Soli im Stile von AXEL RUDI PELL aber die Vocals sind mal wieder nicht so stimmig, von den eher schrägen Backings mal ganz abgesehen. Daher bleibt vieles trotzt aller sehr bemüht zu hörenden Anstrengungen nur Stückwerk, mitunter gefällig aber nichts weltbewegendes, dass man haben müßte.

Headlines


Cover - Headlines Band:

Wayward


Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 59:3 (CD)
Label: 7hard
Vertrieb: /H'art Music