WARPATH konnten mich Anfang der neunziger Jahre schon begeistern und mein Warpath-Shirt begleitet mich bis zum heutigen Tage (echt gute Qualität). WARPATH haben immer abgeliefert und die kompromisslose Mischung aus Hardcore und Thrash hat damals wie heute eine enorme Durchschlagskraft. Nach der Auflösung der Band haben sich die Hamburger im Jahre 2014 besonnen und bereits zwei neue Scheiben veröffentlicht, die an die alten Tugenden anknüpfen.

„Disharmonic Revelations“ macht hier keine Ausnahme und der rote Faden ist deutlich zu erkennen. Die Band klingt frisch, energisch und kommt schnell auf den Punkt. Ein Song wie „Parasite“ offenbart alle Stärken der Band – knallharte Riffs treffen auf donnernde Drums und Sänger Dirk veredelt jeden Song mit seinem brachialen Organ. Die Band ist nicht bekannt für technische Eskapaden, die sich ja viele Thrash-Bands auf die Fahne geschrieben haben. Solche Extrawürste brauchen die Songs auch nicht, da das Songwriting stimmig ist und nicht durch einzelne Tech-Parts künstlich aufgewertet werden müssen. WARPATH verlassen sich lieber auf die Durchschlagskraft der Instrumente, einen fetten Groove und die Allzweckwaffe Dirk. Mehr braucht es nicht, um den Hörer bei Laune zu halten und „Disharmonic Revelations“ zu einem guten Album zu machen. Grundsätzlich bewegen sich alle Songs im gleichen Fahrwasser und die Band macht höchstens einen Abstecher in doomige Gefilde oder legt den Slayer-Turbo ein. Das ist alles nicht besonders innovativ, aber besonders effektiv und mehr braucht es nicht für durchschlagende Songs! Kompromisse wurden auch nicht bei der saustarken Produktion gemacht, die besonders den Gitarren und den starken Drums den benötigten Freiraum verschafft.

Für mich ist das Album natürlich kein Thrash-Klassiker, aber definitiv keine Eintagsfliege. „Disharmonic Revelations“ macht einfach Spaß, ist nicht verkopft und sorgt für gute oder schlechte (je nach Bedarf) Laune. Gut gemacht!

Disharmonic Revelations

Band:

WARPATH

Genre: Thrash Metal
Tracks: 14
Länge: 51:5 (CD)
Label: Massacre Records 
Vertrieb: Soulfood Music