Review:

Unearthing Shattered Philosophies

(WARLUST)

Die Hessen WARLUST wollen es nach ihrem ersten Album „Morbid Execution“ nochmal so richtig wissen. Im Fahrwasser von Bands wie DESTRÖYER 666, DISSCETION und DESASTER holzen Vocalist/Gitarrist Necromancer und Kumpane acht Songs mit ihrer eigenen Interpretation des Genres Black-Death-Warmetal unbarmherzig dem Hörer vor den Latz.

Die musikalische Zerstörung beginnt erst ganz entspannend mit dem Introsong „Death Created Time“ um dann mit „I Spit On Your Grave“ die Messlatte gleich in höheren Regionen anzulegen. Mal wird crustig durchgeprügelt, um dann in DISSECTION-Gitarrenparts überzugehen. Das Ganze wird von der Stimme von Nuktemeron ganz exzellent in Szene gesetzt, da nicht mit leichtem Hall und einer gewaltigen Menge vertontem Rotz gespart wird, was der Musik hörbar gut tut. Teilweise erinnert mich dies alles ein wenig an das Hammeralbum „Rise Of The Serpent Men“ der Götterband AXEGRINDER oder dem Debüt von TIAMAT, „Sumerian Cry“. Die Stimme kann einfach alles, und auch mit einem gut gesetzten "…Uuaaaaah…" wird nicht gespart. Man kann also von dieser Warte erkennen, das hier viel richtig gemacht wurde.

„In The Shadow Of The Alchemyst" fängt sehr straight an und mündet in einen Thrash-Part, der von einer gefälligen Lead-Gitarre unterstützt wird. Danach wird wieder das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten um dann mit einer cleanen Gitarre ein wenig Abwechslung in die wilde Fahrt zu bringen. Definitiv ein sehr abwechslungsreicher Song, in welchem fast neun Minuten absolut spannend gefüllt werden. Weiter geht’s mit „My Final Sacrifice“, welches mit halbverzerrten Gitarren beginnt um dann langsam in einen schönen, bangkompatiblen Part überzugleiten, der final in ein Prügelinferno mündet. Auch hier setzen die Vocallines einige Ausrufezeichen, und man driftet musikalisch auch gerne mal in reine DISSECTION-Black Metal-Parts ab. Sehr gefälliger Song, der live seine ganze Macht entfalten wird. „Primal & Divine“ beginnt schön groovig, und dann zeigen die Musiker, wie man heutzutage eine gewisse Portion Schmerz und Wut bestens vertont. Innerhalb des Songs passiert sehr viel, und trotzdem behält man immer einen roten Faden im Blickfeld, damit das Lied konsequent nachvollziehbar bleibt. Mit „The Burning Eyes Of Satan“ kommen wir zu einem typischem WARLUST-Thrash/Black-Song, der zwar kein echtes Highlight zu bieten hat, aber Alles im Allem eine mehr als runde Sache ist. Ein echtes Highlight folgt mit „To Fall Apart“. Hier zeigen WARLUST nochmals alle Krallen und rasen durch acht Minuten vertontes Chaos. Konsequent wird mit Thrash-Riffs in Kombination mit sägenden Gitarren geschickt gearbeitet und definitiv ein wahres Metal-Feuerwerk abgeschossen. Gutklassig endet das Album mit „Wolvewhore“, welches den Nacken stark belasten und dem geneigten Hörer ein satanisches Grinsen ins Gesicht zaubern wird.

„Unearthing Shattered Philosophies“ ist ein sehr ambitioniertes Werk geworden, welches jedem Fan von kompromisslosem Metal ein Missionsfest sein wird. Mir persönlich fehlen im musikalischen Bereich noch ein wenig die Alleinstellungsmerkmale. Ohne die zwingenden Vocals wäre die Musik leider zu austauschbar und eindimensional. Hier zeigt sich, welchen enormen Stellenwert ein prägender Gesang auf ein ganzes Album haben kann. Im instrumentalen Bereich fehlen einfach noch ein paar Auflockerungen um die rasanten Parts so richtig in Stellung zu bekommen. Natürlich ist dies Meckern auf höchstem Niveau und soll der Band nur aufzeigen, wie man noch mehr zur eigenen Identität finden könnte. Alles in Allem ein wirklich gutklassiges Album, welches der Zielgruppe einen Kauf wert sein sollte. Allen Anderen wird geraten, wenigstens mal ein Ohr zu riskieren um in die Welt von WARLUST einzutauchen. Mit ein wenig mehr Abwechslung im Songwriting erwarte ich mit dem nächsten Album ein echtes Highlight von der Band! Die Vocals können und müssen bitte so bleiben!

 

Unearthing Shattered Philosophies


Cover - Unearthing Shattered Philosophies Band:

WARLUST


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 44:51 (CD)
Label: Dying Victims Productions
Vertrieb: Edel