Review:

Gap Var Ginnunga

(WARDRUNA)

Soso, kaum hat sich Onkel Gaahl als Halford des Black Metal geoutet (rosa Corpsepaint ist Krieg!), schon weicht er zu deutlich harmloseren Projekten ab, denn WARDRUNA, die 2002 von Einar Kvitrafn Selvik (ebenfalls GORGOROTH, SAHG, etc.) gegründete Band, spielt norwegischen Folk, den außer einer gewissen, düsteren Grundstimmung nix, aber auch rein gar nix mit Schwarzmetall verbindet. Gitarren, Drums und Bass sucht man auf „Gap Var Ginnunga“ vergebens, dafür werden reichlich undefinierbare Chöre (teils mit dem weiblichem Gesang von Lindy Fay Hella), Percussion-Werkzeuge (diverse Hölzer, wie es sich anhört) und eine Fiedel geboten, die zum größten Teil vom Bandgründer selbst in Szene gesetzt werden. Das gesamte Album klingt wie eine Mischung aus Lagerfeuer- und Beschwörungsmusik, die irgendwo in den tiefsten norwegischen Wäldern zelebriert wird und die gruseligen Geister der verblichenen Urahnen herbeirufen soll. Ein Stück wie das hypnotische „Jara“ hat sicher seine Reize, aber so ganz will sich mir diese still und leise vor sich hinplätschernde Musik nicht erschließen. Vielleicht fehlt mir dafür einfach die spirituelle Wahrnehmung, vielleicht ist „Gap Var Ginnunga“ aber auch genauso hirnrissig und überflüssig wie Ihsahns HARDINGROCK-Projekt. Fahrstuhlmusik für Nordlichter oder so…

Gap Var Ginnunga


Cover - Gap Var Ginnunga Band:

WARDRUNA


Genre: Folk
Tracks: 12
Länge: 51:59 (CD)
Label: Indie Recordings
Vertrieb: Soulfood