TIPP
WAR FROM A HARLOTS MOUTH haben sich in der Vergangenheit mit jedem Album gesteigert; was als chaotisch-komplexe Lärmorgie begann hat sich zu einer durchdachten Mathcore-Attacke sondergleichen entwickelt, auf Platte wie auf der Bühne. „Voyeur“ ist da Gottseidank kein Ausfall, sondern zeigt die Berliner erneut gereifter wie experimentierfreudig – und brutal as fuck. Letzteres ist nichts Neues, das wird sich im WAR FROM A HARLOTS MOUTH-Sound auch nie ändern. Bei den Experimenten hat der verrückte Haufen aber noch einmal nachgelegt und viel schrägere, dissonantere Ideen verwurstet („Of Fear And Total Control“), zeigt immer wieder die Vorliebe für Jazz und Jam-Session-artige Passagen, in denen die Musiker nicht mit- sondern gegeneinander zu spielen scheinen. Selbst einen Song mit klarem Gesang haben die Berliner auf das Album gepackt, was eigentlich das Schema der Platte aufbrechen müsste. Und trotzdem passt letztendlich alles wie Arsch auf Eimer, wird „Voyeur“ nie zu einer Lärmorgie, sondern zu dem komplex-technischen Wutbrocken, wie es auch schon der Vorgänger war. Natürlich ist „Voyeur“ keine Platte zum Nebenbeihören, aber wer erwartet das schon bei dieser Band? WAR FROM A HARLOTS MOUTH machen einen weiteren Schritt nach vorne und können ihrer Discographie eine weitere gelungene Platte hinzufügen. „Voyeur“ ist ein Wutbrock, der 2012 seinesgleichen sucht.

Voyeur


Cover - Voyeur Band:

War From A Harlots Mouth


Genre: Metalcore
Tracks: 15
Länge: 41:18 (CD)
Label: Season Of Mist
Vertrieb: Soulfood Music