Review:

Propaganda

(WAR AGENDA)

Auf der WAR AGENDA stehen die Altvorderen, vor allem aus den USA, angefixt mit einer germanischen Note. Klar, hier scheinen EXODUS (Stimme!) und TESTAMENT durch, auch, wenn dem nasalen Aggro-Gesang die irre Baloff-Note fehlt. Die Baden-Württemberger wissen absolut, was sie tun. Das machen sie mit viel, viel, viel Druck und hohem Tempo und haben alle Ingredienzen, die in eine Jewel-Thrash-CD gehören: gut-sägendes Riffing („racktakatack“), ruhige Zwischenspiele („düdelidü“), echt fette Drums („bammbammbamm“), steile, coole Soli („gniedelidi“) und stellenweise richtig groovig („hmmmhmmmmhmmm“) – wirklich, es gibt wenig auszusetzen, was einem echten Thrasher fehlen könnte. Aber: Manchmal iss´ es arg stumpf („Human Race“), ein wenig aufgesetzt („United In Hypocrisy“ - mit Mustaine-Gesangs-Reminiszenz), hölzern wie im letzten Teil von „Silence Of Justice“, oft und vor allem aber zu wenig eigenständig. Klar, es ist schwer, das Thrash-Territorium neu zu erfinden. Aber manchmal zündet der Funke (wie zum Beispiel aktuell bei HELLSPIKEs „Lords Of War“), manchmal gelingt es nur bedingt, ohne dass man weiß, wie das kommt. Auch am guten Sound kann es nicht liegen. Aber: da ist ein Gefühl, das geweckt werden will, aber noch schläft. Und bei vielen Thrash-Bands der Nachfolge-Generationen gelingt das eben nicht zu hundert Prozent. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja nächste Woche schon mit diesem Album. Derzeit nicht.

 

Propaganda


Cover - Propaganda Band:

WAR AGENDA


Genre: Thrash Metal
Tracks: 11
Länge: 45:37 (CD)
Label: Great Dane Records
Vertrieb: Great Dane Records