Review:

Redemption (EP)

(Walls Of Jericho)

Wer sich Corey Taylor als Produzenten ins Haus holt, wird von großen Teilen der eigenen Szene klagende Rufe nach Ausverkauf und Kommerz hören. WALLS OF JERICHO ließen sich davon nicht beirren und haben erkannt, dass Mr. Taylor durch seine Arbeit mit SLIPKNOT und STONE SOUR zu einem vielseitigen Musiker und Produzenten geworden ist, der ihnen mit der „Redemption“-EP weiterhelfen kann. Denn diese fünf Songs haben mit dem üblichen WALLS OF JERICHO-Stil nicht viel zu tun, stattdessen konzentriert sich der Detroiter Haufen auf ruhige, entspannte Töne. Candace hat ihre Pitbull-Stimme zugunsten ihrer klaren (nicht minder kraftvollen) Stimme ad acta gelegt, genau wie sich der Rest der Band auf ruhige Töne konzentriert. Das macht schon den Opener „Ember Drive“ zu einem gefühlvollen Gänsehaut-Song, genau wie das folgende „My Last Stand“ (bei beiden hat Corey Taylor als Gastsänger mitgemacht) und vor allem das vorab veröffentlichte „No Saving Me“. „House Of The Rising Sun“ wird wohl von jedem gecovert, der mehr als zwei Akkorde spielen kann, aber selten ist eine Version so gefühlvoll und gleichzeitig unkitischig ausgefallen wie diese hier. Der abschließende Song „Addicted“, wieder mit Corey Taylor, bildet den gelungenen Abschluss einer überraschenden EP, die als Experiment und Ausdruck kreativer Freiheit voll in Ordnung geht. Es ist nicht überraschend, dass sich Musiker nicht nur auf einen Stil festlegen lassen wollen und neue Wege beschreiten. Da passt die Zusammenarbeit mit Corey Taylor noch mehr ins Bild. Mit dem nächsten Album werden WALLS OF JERICHO sicherlich zu gewohnter Aggression zurückehren, mit dieser EP beweisen sie aber ihre Vielschichtigkeit und Können.

Redemption (EP)


Cover - Redemption (EP) Band:

Walls Of Jericho


Genre: Alternative
Tracks: 5
Länge: 22:35 (EP)
Label: Trustkill Records
Vertrieb: SPV