Review:

Imperium

(Walls Of Blood)

Glen Drover sollte man nicht erst seit seinem MEGADETH Engagement auf dem Schirm haben. Seit Mitte der 90er haben er und sein Bruder Shawn der Metal Welt mit EIDOLON einige formidable US Power Metal Werke hinterlassen. Und wie es sich für diese Spielart gehört, standen bei EIDOLON die Qualität der Musik in keinem vernünftigen Verhältnis zum kommerziellen Erfolg.

Nun versucht sich Glen mit einer Art Solowerk, welches straighter tönt als die EIDOLON Werke, dennoch aber in eine ähnliche Kerbe schlägt. Harter, unkitschiger Power Metal nordamerikanischer Prägung. Verschiedene Sänger geben sich auf „Imperium“ die Klinke in die Hand. Von denen die meisten über klassische Metal Sirenen verfügen (Nils K. Rue, Henning Basse, Tim Owens, Todd LaTorre, Dan Cleary) und sich erwartungsgemäß keine Blöße geben. Chuck Billy, Matt Cuthbertson und Lance Harvill sorgen für Abwechslung und rücken das ganze Projekt zumindest partiell in Richtung Thrash. Wie immer bei solchen Projekten, fehlt mir etwas das Bandfeeling, so bleibt es eine Ansammlung von zugegeben meist recht coolen Songs. Trotzdem wird „Imperium“ den „Sampler-Touch“ nicht ganz los. Wen dies aber nicht stört und sich zum Beispiel eine zweite BEYOND FEAR wünscht, ICED EARTH immer ganz geil fand und EIDOLON sowieso hinterhertrauert, der hat sicherlich viel Spaß an WALLS OF BLOOD. Der Rezensent hat richtig Freude mit dem von Nils K. Rue veredelten treibenden Opener „Leave This World Behind“ oder dem nicht nur durch den Gesang von Dan Cleary nach STRIKER klingenden „Dark Lords Of Sleep“. Und auch der von einem entfesselten Henning Basse eingeschrienen Rausschmeißer „Seven Spirits“ kann echt einiges. Das technisch hier alle beteiligten auf Champions League musizieren, dürfte jedem klar sein und der Meister selbst zeigt zwar, dass er frickeln kann, hält sich zum Wohle der Songs aber recht zurück und zündet eher kurze Soloblitze anstatt, dass er der Versuchung der egomanischen Selbstdarstellung verfällt.

Ein einmal mehr starkes Album aus dem Hause Drover und trotzdem hoffe ich, dass WALLS OF BLOOD zu einer richtigen Band mit einem Frontman werden, denn dann wird das Ganze noch ein bisschen geiler.

 

Imperium


Cover - Imperium Band:

Walls Of Blood


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 47:2 (CD)
Label: Metalville
Vertrieb: Rough Trade