Review:

Kraft

(Vreid)

Wie bekannt treten die Zornigen nach dem Tod Valfars so was wie die Nachfolge Windirs an. Und VREID hat genau den richtigen Namen für die Band gewählt, denn verglichen mit den kongenialen Vorgängern wirken die Norweger wesentlich rauher, böser, halt zorniger. Außerdem mixen die Herrschaften mehr steinige Erde unter ihre Soundgebäude, machen auch vor rockigen Einflüssen nicht Halt. Und dennoch scheint überall die frühe norwegische BM-Phase durch. Was WINDIR aber in epischer Breite ausgewalzt haben, das schaffen VREID nicht - und sie wollen es wohl auch gar nicht. Natürlich machen Sie’s auch sanfter, ehren ihren verschiedenen Chef mit dem akustischen "Empty" und streuen überhaupt immer mal wieder un-elektrische Sound ein. VREID sorgen zumeist dann für eine angenehme Wende, wenn der nicht selten an einen Rasierer erinnernde Gitarrensound zu nerven beginnt. Bestes Beispiel: Der Abschluss-Song "Songen & Fangen", der von der Raserei bis hin zur traditionellen Hymne in sechs Minuten ein breites Spektrum abdeckt. Weitere Überraschungen: "Helvete" gruselt, erinnert an Schwarz-Weiß-Krimis und könnte als Soundtrack eines Hitchcock-Thrillers dienen - mit ungeheuer groovenden Abschnitten (und mit flehenden Engeln). Letztlich ist und bleibt VREID Wikinger-Black-Metal, eine musikalische Reise durch das Tal des Todes - ein gleichermaßen schöner wie zorniger Trip, allerdings lange nicht so unvergeßlich wie die Ausflüge mit Windir.

Kraft


Cover - Kraft Band:

Vreid


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 40:14 (CD)
Label: Tabu Records
Vertrieb: Sony