Review:

I Krig

(Vreid)

TIPP
"Jooooaaaaaaaaaaa" krächzt Sture zum Entrée - und "Jaaaaa" der Hörer, VREID sind wieder da, "I Krig" die Motten, noch ein Pils .. Es scheint, als hätten die Norweger endgültig ihren eigenen Stil gefunden. Natürlich werden Sie für immer und ewig im Schatten der großen Windir und Valfars stehen, aber die Norweger treten das Alleinerbe des eigenen Masterminds mehr als berechtigt an. Die Sognedaler haben sich vom Rock’n’Roll-inspirierten Black-Metal-Album "Pitch Black Brigade" wieder ein Stück in Richtung "Kraft" zurückentwickelt - und so ihrer dritten Scheibe ein gerüttelt Maß an Power mit auf den Weg gegeben. Das Cover provoziert noch stärker mit militaristischem Flair, die Musik setzt sich aus skandinavischer Folk-Kraft und norwegischem Schwarzmetall-Zorn zusammen. Dazu krächzt Sture wie ein wild gewordener böser Leutnant - und prägt so die Musik VREIDs ganz enorm. Ruhige, folkige, auch akustische Parts sorgen für Entspannung, aber die Pausen sind kurz, das böse Erwachen umso krasser. "I Krig" klingt wesentlich düsterer, als alles von VREID je zuvor - das passt ja auch ganz gut zu den norwegischen Texten über den Widerstand in der Fjord-Republik im Zweiten Weltkrieg. Mit diesem Album ist nicht gut Kirschen essen und dennoch wird der Hörer unglaublich schnell warm mit den Songs. Und noch viel unglaublicher ist es, wie viel Atmosphäre die Tracks mit jedem Hören dazu gewinnen. Fazit: Nicht so genial wie Windir, aber dennoch ist den Norwegern ein ganz starke Symbiose aus Black Metal und einheimischem Folk gelungen - und erfreulicherweise so ganz ohne irgendwelche gute Laune. Wenn jetzt der Sound noch ein wenig fetter wäre… Dennoch: VREID sind VREID und nicht irgendeine norwegische Schwarzwurzel-Kapelle mit Rock’n’Roll-Einflüssen. Also: "I Krig" Gänsehaut.

I Krig


Cover - I Krig Band:

Vreid


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 45:25 (CD)
Label: Indie Recordings
Vertrieb: Soulfood