Review:

Post Society

(Voivod)

Mit der EP „Post Society“ gibt es nach „Target Earth“ von 2013 endlich wieder neues Material der kanadischen Progressive Thrasher zu hören. Abgesehen natürlich von den beiden Split-Singles des vergangenen Jahres, deren beide Beiträge auch auf „Post Society“ enthalten sind. Was „Target Earth“ nicht einlösen konnte, gelingt VOIVOD hier mit neu gewonnener Leichtigkeit: an ihre Hochphase Ende der 80er bis Anfang der 90er Jahre anzuknüpfen. Seltsam bemüht und auch etwas träge klang die Band auf „Target Earth“, und es mangelte an zündenden Song-Ideen. Ganz anders klingt sie auf „Post Society“: Da gibt es wieder diese, eigentlich Piggy-typischen, schrägen Harmonien, die ohne Ende treibenden Beats, krumme Takte, überraschende Breaks und Tempowechsel und immer wieder auch die an die frühen PINK FLOYD erinnernden psychedelische Momente.

Mit dem Opener und Titeltrack geht es tempomäßig erst mal in die Vollen, beim folgenden „Forever Mountain“ wird es dann richtig vertrackt, ohne aber an Energie zu verlieren. „Fall“ beginnt ruhig und türmt sich bis zum Ende immer weiter auf, und bei „We Are Connected“ wird wieder Fahrt aufgenommen, bis der psychedelische Mittelteil einsetzt, der zum Ende hin wieder bis zum Anfangstempo gesteigert wird. Mit „Silver Machine“ folgt dann noch ein HAWKWIND-Cover, das für VOIVOD-Verhältnisse natürlich sehr gerade daherkommt, sich aber trotzdem gut einfügt. Man kann davon ausgehen, dass es sich hierbei um einen Würdigung Lemmys handelt, der den Song im Original auch gesungen hat, und Snake gelingt es sogar ziemlich gut, ein bisschen wie der Ex-MOTÖRHEAD Frontmann zu klingen.

Vier fantastische Stücke plus ein gelungenes Cover – da kann man nicht meckern. Höchstens, dass es noch kein neues volles Album gibt, ist natürlich schade, aber „Post Society“ sorgt dafür, dass man sich jetzt richtig darauf freut.


Post Society


Cover - Post Society Band:

Voivod


Genre: Metal
Tracks: 5
Länge: 30:24 (EP)
Label: Century Media
Vertrieb: Sony