Review:

Peace

(Vista Chino)

Die komplette Geschichte um die KYUSS-Resteverwertung muss hier sicher nicht noch einmal aufgedröselt werden. Kurz gesagt: Nachdem John Garcia, Brant Bjork und anfangs auch Nick Oliveri 2011 als KYUSS LIVES! weltweit durch die Clubs getingelt sind, wurde es Josh Homme dann schlieβlich wohl doch zu bunt, nämlich zu dem Zeitpunkt, als Garcia ankündigte, auch ein neues Album unter diesem Namen aufnehmen zu wollen. Es folgte ein richterlicher Beschluss, der den Gebrauch des Namens untersagte, und aufgrund dessen sich die Band in VISTA CHINO umbenannte. Man hat sich also arrangiert, und wie um zu zeigen, dass man von weiteren Streitereien absehen möchte, wurde das Album „Peace“ getauft. Was erwartet man von dieser Scheibe? Klar, nach Möglichkeit KYUSS-Sound zu deren besten Zeiten. VISTA CHINO geben sich auch alle Mühe, genau das hinzubekommen. Und das gelingt ihnen gar nicht mal so schlecht. Die Gitarren sägen, die Drums ballern roh, Garcia knödelt wie eh und je und stellenweise entsteht wirklich ein bisschen KYUSS-Spirit. Trotzdem klingt die Scheibe immer auch wieder etwas angestrengt und wirken die Songs etwas ideenlos. Die Parts, die einen wegtragen, fehlen, Riffs werden totgenudelt, ohne echte Hypnotik zu entwickeln und Soli dudeln ziellos irgendwohin. Das Ganze gipfelt im über 13-minütigen Abschluss-Song, der sich zieht wie Kaugummi. Die KYUSS-Vergleiche mögen nerven, VISTA CHINO befinden sich aber dermaßen nah an deren Sound, dass sie sich das einfach auch gefallen lassen müssen. Zugegeben: Garcia und Bjork haben hier natürlich ein schweres Erbe zu tragen. Und man muss auch sagen: „Peace“ ist allemal ein ordentliches Stoner-Album und damit nicht so schlecht, wie es hätte werden können. Und trotz aller Kritik macht es Spaß, mal wieder etwas KYUSS-Atmosphäre zu spüren.

Peace


Cover - Peace Band:

Vista Chino


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 49:13 (CD)
Label: Napalm
Vertrieb: Universal