Review:

The Black Flux

(Virus (Norway))

Post Black Metal, auch Avantgarde genannt – das macht Carl-Michael Eide (auch Aura Noir) alias Czral mit seinen Kollegen. Das tat er auch schon mit Ved Buens Ende. Fans dieser Band müssen nicht weiterlesen, sondern sollten sofort losrennen, um sich diesen schwarzen Ausfluss zu besorgen. Alle anderen aber sollten dieses Machwerk mit Vorsicht genießen. Ich persönlich bin mit ja ganz sicher, dass ohne die Beteiligung Bekannter (Ex-)-Black-Metaller auch nur ein harter Hahn nach diesem Scheibchen krähen täte. Denn wo sie die schwarze VIRUS-Seele, von der oft geschrieben wird, entdecken, bleibt ein Rätsel. Der „Gesang“ klingt leiernd wie Cure für Arme oder gesprochen wie vom affektierten Prediger in der leeren Kirche. Die beinahe ausnahmslos unverzerrten Instrumente dengeln orientierungslos durch die Gegend. Okay, wenigstens das Leiden Christi (oder von wem auch immer) dokumentiert VIRUS ganz passend. Die „Songs“ verweigern sich konsequent den üblichen Strukturen und dennoch wirkt hier jegliche Progressivität konstruiert, bisweilen langweilig. Der fortwährende Gebrauch von Dissonanzen trägt eben auch nicht zur Überraschung bei. Sicher, vor allem der Bass besticht durch jede Menge interessante Läufe stilfremder Genres und spielen können die VIRUS-Kameraden bestimmt alle wie verrückt. Aber wirkliche psychedelische Atmosphäre bauen sie nicht auf. Letztlich nervt „The Black Flux“ bestimmt einige, langweilt aber viele Hörer wohl noch mehr. Und was gibt es Schlimmeres für einen progressiven Avantgardisten?

The Black Flux


Cover - The Black Flux Band:

Virus (Norway)


Genre: Progressive
Tracks: 9
Länge: 50:50 (CD)
Label: Season Of Mist
Vertrieb: Soulfood