Review:

Age Of Consent (Re-Release)

(Virgin Steele)

TIPP
Drei Jahre nach „Noble Savage“ hatten VRGIN STEELE die mehr als undankbare Aufgabe, diesem Meilenstein einen würdigen Nachfolger zur Seite zu stellen, der den hohen Erwartungen der Fans zumindest annähernd gerecht werden konnte. Mit „Age Of Consent“ war diese Mission ein voller Erfolg, und so wurde dieser Hammer, der das Niveau seines Vorgängers ganz locker hält, ebenfalls in den 90ern bereits schon einmal mit neuer Songreihenfolge und massig Bonustracks (die hier nicht an das Ende gehängt, sondern unter die regulären Tracks gemischt wurden) wiederveröffentlicht. Und auch hier gelang es Dockyard 1, dieser sehr wertigen Angelegenheit noch einen draufzusetzen. Es finden sich Liner-Notes (sogar zu jedem Song!), ein paar alte Fotos, zwei Bonustracks und ein noch etwas fetterer Sound, den David DeFeis dem Album höchstpersönlich verabreicht hat. Bei den zwei neuen Stücken handelt es sich um die (zwar als unveröffentlicht angegebene, aber schon vor gut 12 Jahren auf einer Tribute-Compilation von Century Media erschienene) saugeile Interpretation des Priest-Klassikers „Screaming For Vengeance“ und einen tatsächlich unbekannten, sehr coolen und flotten Song namens „The Curse“, der für VIRGIN STEELE-Verhältnisse sogar recht thrashig daherkommt. Und sonst? Auch das reguläre und später angehängte Material von „Age Of Consent“ ist auch nach knapp 20 Jahren über alle Zweifel erhaben und gehört zum Besten, was das Genre jemals hervorgebracht hat. Der Opener „The Burning Of Rome“ ist für mich die beste traditionelle Bombasthymne überhaupt (ein unglaublich starker Eddie Pursino trifft mit seinen Megariffs auf einen Gänsehaut-Refrain für die Ewigkeit!), „Lion In Winter“ ist eine geniale Melodic Metal-Hymne, „Perfect Mansions“ ein monumentales Breitwand-Epos, „Ride On The Wings Of The Night“ (der ursprüngliche Opener) ein treibender Ohrwurm, „Chains Of Fire“ ein mitreißender Heavy-Rocker oder „Desert Plains“ eine weitere gelungene Priest-Verneigung. Zwar findet man mit „Seventeen“ oder „Stay On Top“ (von URIAH HEEP) auch ein paar wenige, typische „B-Seiten“, die aber den überragenden Gesamteindruck auch heute immer noch nicht trüben wollen. Wie bei „Noble Savage“ gilt auch hier die Devise, dass Fans, die bereits die alte Wiederveröffentlichung besitzen, nicht zwangsläufig noch mal zuschlagen müssen. Aber durch die essentielleren Bonustracks und die ausführlicheren Liner-Notes ist „Age Of Consent“ der um einen kleinen Tick stärkere Re-Release geworden. Epic Metal, wie er besser kaum geht!

Age Of Consent (Re-Release)


Cover - Age Of Consent (Re-Release) Band:

Virgin Steele


Genre: Heavy Metal
Tracks: 18
Länge: 79:11 (CD)
Label: Dockyard 1
Vertrieb: Soulfood