Aus der österreichischen Steiermark will die 2007 gestartete Formation VINEGAR HILL mit dem fünften Album ins Mark der Melodic-Death-Metal-Fans treffen. „Darkness Echoes“ zielt dabei eher auf die jüngere Zielgruppe, denn die Band versucht sich knallhart an einer moderneren Ausrichtung des ehemals Göteborg-Death-Metal genannten Genres. Sie machen das durchaus besser als die an den eigenen Frühwerk-Standards gescheiterten In Flames – und es gibt eben auch ganz wenig zu kritisieren. Die Songs wie der titelgebende Opener sind ultra-fett (aber eben auch sehr modern) produziert. Die Titel haben tolle Soli und ganz geile Melodien an den richtigen Stellen und sogar charmante Chöre wie in „Traitor’s Call“. Mit „The Scapegoat“ ist den Jungs sogar ein kleiner Hit gelungen. An manchen Stellen ist das Album mal richtig hart, dort auch mal ein bisschen cheesy. Die Stimme vom neuen Sänger Thomas Kaluza überzeugt klar, grunzy und aggro gleichermaßen. Die Songs sind ebenfalls okay. VINEGAR HILL ist die jahrelange Erfahrung anzumerken, es sitzt eben alles an der richtigen Stelle. Vielleicht zu richtig? Denn vieles an der Scheibe wirkt wie aus dem Handbuch für melodischen Death Metal zusammengebaut, so 08/15 für einen Wackengänger, dem Death Metal eigentlich zu hart ist, der aber mal so richtig heavy-deathy wirken will. „Darkness Echoes“ ist ein wirklich sehr professionelles Album, dem aber das Herzblut zu scheinen fehlt. Jedenfalls findet es der Rezensent nicht. Es wirkt zu aufgesetzt, zu sehr auf Nummer sicher. Moderne Melodic-Death-Fans werden vermutlich zu einem anderen Urteil kommen, aber Genre-Gelegenheitshörer greifen lieber zu Dark-Age-Klassikern, zur aktuellen Soul Demise "Against The Abyss" oder zu den historischen Blaupausen wie „Whoracle“. Und wer mal echte Härte probieren will, probiert sich an „The Red in the Sky Is Ours“.
Darkness Echoes

Vinegar Hill
Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 38:24 (CD)
Label: FFS Label Services
Vertrieb: Austromechana