Review:

Majesty & Passion

(Victor Smolski)

TIPP
Soso, hat der Herr Smolski neben seiner Hauptband RAGE und seinen motorsportlichen Ambitionen noch Zeit für Soloalben… na gut! Auf seinem zweiten Werk konfrontiert der gebürtige Weißrusse den Hörer mit den Werken Johann Sebastian Bachs, die er mit Hilfe zahlreicher Gastmusiker in die Neuzeit befördert hat. Eines vorweg: dieses ist ein komplettes Instrumentalalbum und enthält außer ein paar Spoken - Word Parts (unter Anderem von RAGE - Kollege Mike Terrana) keinerlei stimmliche Aktivitäten. Wer derartige Werke als Auswüchse überambitionierter und egozentrischer Musiker abtut (die sie leider oft auch sind), darf dieses Review gleich wieder wegklicken. So, die, die jetzt noch übrig sind, dürfen sich über ein meisterhaftes Zusammenspiel vieler bekannter und weniger bekannter Größen des Rock, - und Metal - Genres freuen. Unterstützung erhielt Herr Smolski nämlich von unter Anderem Uli Jon Roth (ex - SCORPIONS), Steve Smyth (TESTAMENT, NEVERMORE), Stefan Leibing (PRIMAL FEAR), Bernd Aufermann (RUNNING WILD), Angelo Sasso (kleiner Scherz…), Alex Beyrodt (SILENT FORCE) und Sascha Gerstner (HELLOWEEN), die ihn auf dem Griffbrett nach Kräften begleiten. Für die Bässe zeichnen unter Anderem Peavy Wagner (na klar!) und Jürgen Knautz verantwortlich und an den Drums sind Dirk Zimmermann und natürlich Mike Terrana zu hören. Ferner haben die grandiosen Wuppertaler Progressive Metaller FORCES@WORK unseren Victor (bei einem Gig in seinem Club übrigens) so sehr beeindruckt, dass er bis auf Sänger Andreas Lohse gleich die gesamte Mannschaft für Track Nummer Zwölf ("Concert For 2 Violins With Orchestra - Chapter 3") ins Studio holte. Es mag vielleicht Musikfüchse geben, die all diese Künstler im Einzelnen heraushören, aber letztendlich ist hier das Gesamtwerk zu betrachten und das ist, alleine schon aufgrund der famosen Besetzung, über alle Zweifel erhaben. Als Bonus befinden sich noch vier Stücke auf der CD, die von Victor Smolski’s "Destiny" - EP stammen und vorher noch nie den Weg auf einen Tonträger gefunden haben, was die Angelegenheit für Fans zusätzlich aufwertet. Natürlich kann man über eine Scheibe wie diese und deren Sinn streiten, aber rein objektiv wird hier Musik in ihrer Urform Tribut gezollt und die alten Zeiten der Klassik werden geschickt in die Gegenwart transportiert. Ob Herr J.S. Bach das Album mögen würde, sei mir an dieser Stelle furzegal und ich vergebe einen "Tipp" für ein zurzeit konkurrenzloses, tolles Werk, das für Instrumentalfreaks eine absolute Pflichtveranstaltung darstellt!

Majesty & Passion


Cover - Majesty & Passion Band:

Victor Smolski


Genre: Rock
Tracks: 16
Länge: 56:5 (CD)
Label: Drakkar
Vertrieb: BMG