Review:

23:59

(Veni Domine)

Knapp 20 Jahre musizieren die Schweden VENI DOMINE schon, jedoch konnte der Doom / Gothic Metal des Quartetts nach einigen frühen Erfolgen in den späteren Jahren nicht mehr viel reißen. Auf gerade einmal vier Alben brachte man es in den Jahren 1987 - 2004; vielleicht war genau diese Veröffentlichungspolitik der Spärlichkeit der Grund dafür, dass die Band heute nicht in größeren Hallen spielt, sondern "nur" das "Doom Shall Rise" headlinen darf. Na gut, mittlerweile ist es 23:59 Uhr und die Frage offen, ob nun das Ende oder ein neuer Anfang folgt… soviel zumindest gibt der kurze, gut klischeebehaftete Kurztext im Booklet wieder. Und gänzlich frei von Klischees ist auch die Musik von VENI DOMINE anno 2006 nicht, denn obwohl sich Styrbjörn Wahlquist und Co. bei ihrer durchgehend traurig - melancholischen Grundstimmung nicht blamieren, kommt man nicht umhin, "23:59" einen gewissen Goth - Kitsch - Anteil zu attestieren. Zwar wird die Band unter dem "Doom" - Banner geführt, doch erinnert mich das Album eher an die grandiosen SAVIOUR MACHINE, denn an typisch Doomiges wie COUNT RAVEN oder CANDLEMASS. Die Drums von Thomas Weinesjö klingen zudem auffallend dünn und nach "Angelo Sasso", was dem Ganzen einen zusätzlichen "Electro - Goth" - Touch verleiht. Dennoch sind Stücke wie "Shine" (mit cooler Kopfstimme), "Patience, Receive", das (im positiven Sinn) herrlich romantische "Valley Of The Visions", das epische "Burdens" (cool!) oder das relativ harte "Die Another Day" (James Bond - Soundtrack?) absolut hörenswert und dürften sowohl der Verdammnis (weniger), - als auch der Rotwein - Fraktion (mehr) munden. Viel atmosphärische Düsternis ist jedenfalls garantiert!

23:59


Cover - 23:59 Band:

Veni Domine


Genre: Doom Metal
Tracks: 11
Länge: 51:55 (CD)
Label: MCM Music
Vertrieb: MCM Music