Review:

Lust For Blood

(Velvet Acid Christ)

Das in sanftlila Pastelltönen gehaltene Cover der neuen VELVER ACID CHRIST CD lässt gemeinsam mit dem goth-triefenden Titel "Lust For Blood" keine Tanztrips der "Fun With Knives" Ära erwarten. Die vorab ausgekoppelte Maxi "Wounds" unterstreicht dies: Eine Midtempo Nummer mit klagendem Text aber musikalisch in eher ruhigem Fahrwasser unterwegs. Ein Song, stellvertretend für viele dieses Albums. Ein fast überraschendes Kuriosum findet sich bei einem der wenigen musikalisch an ältere VAC Veröffentlichungen erinnernden Songs: "Parasite" wartet mit cleanem Gesang auf. Nach dem THE CURE Cover "The Figurehead" von der "Wound"-Maxi huldigt Erickson mit "Crushed" erneut der Wave-Legende. Das unheilvoll in der Luft schwebende "Machines" klagt die Entmenschlichung an ohne harsche Sounds zu verwenden. Die Wut der Texte lebt auf "Lust For Blood" fast nie offensichtlich in der Musik und unterscheidet sich dahingehend auch von vielen Vorgängeralben Ericksons. Einen Lichtblick gewährt die coole Bassline von "Lust", bei dem auch die Sampleaffinität durchblickt, die für den Sounds VACs so prägend war. Doch schon "Blood", der dritte Teil des Titelsongs, bleibt trotz schleppend härterer Gitarren ("For" ist lediglich viersekündiges Nichts) weit hinter "Lust" zurück. Nach diesem überwiegend zahnlosen Album hat man gar keine Lust mehr Fleisch zu essen. Aus der Sicht des fast militanten Vegetariers und melancholischen Weltverbesserers Bryan Erickson also ein pädagogisch nachvollziehbarer Schritt.

Lust For Blood


Cover - Lust For Blood Band:

Velvet Acid Christ


Genre: Electro
Tracks: 14
Länge: 69:35 (CD)
Label: Metropolis
Vertrieb: Alive