Review:

God Was Created

(Vehemence)

Zweite CD, die erste richtige mit Plattenvertrag. Death Metal! Fertig? Nee, nee. Denn hier spielt eine musikalische Multi-Kulti-Truppe auf. Die jungen Burschen aus Arizona verstehen es tatsächlich, ihre eigene Kreation auf den vollgestopften Tod-Metall-Markt zu werfen. Dazu bedienen sie sich natürlich bekannter Elemente. So klampfen die Herren Dannov und Chavez in bester Elch-Tod-Tradition, steuern auf diese Art melodiöse, sich ins Hirn einbrennende, Riffs bei. Doch sie werden nie kitschig, kloppen zwischendurch auf knatternder Florida-Schiene durch die Gegend, werden gelegentlich sogar richtig schwer nachvollziehbar. Dann plötzlich durchbricht ein Akustik-Break oder ein Spoken-Word-Teil den wüsten Sound-Angriff, bevor der Song wieder in schwedische Bahnen zurückkommt. Der Gesang hingegen bewegt sich eher auf amerikanischer Wellenlänge, manchmal ufert’s etwas aus und aus dem tschechischen Untergrund taucht ein Grunzer auf und steuert mal wieder berüchtigte Unterwasser-Vocals bei. Und wenn das alles nix bringt, dann werden Schwedens Knüppel-Thrasher wie "The Haunted" auch noch zitiert. Textlich bewegen sich die Amis absolut nicht in der Kirche, wie der Songtitel "Christ, I Fucking Hate You" deutlich unterstreicht... Insgesamt mögen’s die Amis scheinbar eher unappetlich, wie auch das kindliche Splatter-Artwork beweist. Hmmm, ääähhh, Geschmackssache... Musikalisch aber eine große internationale Show, die der Nachwuchs da aufführt. Kein Mega-Killer, aber eine wirklich amtliche DM-Scheibe. Reinhören!

God Was Created


Cover - God Was Created Band:

Vehemence


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 59:43 (CD)
Label: Metal Blade Records
Vertrieb: SPV