Review:

Nucleus

(Vaulting)

Himmel und Hölle! Was ist das denn für eine Scheibe? Die Band VAULTING aus Hessen legt mit ihrem Longplayer namens "Nucleus" eine ganz schwer verdauliche Kost vor! Es ist schon äußerst schwierig, die Band stilistisch einzuordnen. Letztlich wird man eine brutale Mischung aus Mathcore, Death/ Technical Metal, Jazz und Progressive erkennen. Dabei wirken alle Songs dermaßen chaotisch und wild, dass man die Musik unmöglich nebenbei mal so laufen lassen kann. Songstrukturen sind hier schwerlich zu erkennen. Es zeigen sich verrückt aneinander gereihte Riffs, die einem schnell Kopfschmerzen bereiten, weil man sich unweigerlich dem Wahnsinn nähert. Ich muss zugeben, so was habe ich in der Art noch nicht gehört. Technisch ist die Band dabei auf hohem Niveau, die Gitarrenläufe hören sich an, als würde jemand eine Legokiste voller Musiknoten ausschütten und der Sänger haut dazu mit der Axt auf die Teile, die man wieder zu einem ganzen zusammensetzen will. Irre. Zwischendurch gibt es mal kurze Verschnaufpausen in Form von Pianointerludes ("Permafrost", "Touched By An Unknowing"). Die CD ist wie ein Horrorfilm ohne Happy End oder eine Überdosis Heroin. Zumindest auf letzteres kann ich gut verzichten, so dass es trotz der guten Produktion fraglich ist, wie man mit diesem Werk umgeht. Gewollt ist sicherlich das große musikalische Meisterwerk. In einer gewissen Weise ist das auch geglückt, allerdings ist die Scheibe so schwer verdaulich, dass ich mit ihr nicht viel anzufangen weiß. Zu anstrengend sind die Songs und die musikalische Wucht, die einem da entgegenschlägt. Es gibt wohl keine CD, bei der ich dieses Jahr mehr die Empfehlung aussprechen muss, vor dem Kauf unbedingt reinzuhören. Eine ganz besondere Scheibe, definitiv für mich aber auch wohl das anstrengendste Album des Jahres.

Nucleus


Cover - Nucleus Band:

Vaulting


Genre: Metal
Tracks: 13
Länge: 35:0 (CD)
Label: unundeux
Vertrieb: Cargo Records