Review:

Crowsreign

(Varathron)

Die Griechen machten mal Black Metal und zählten mit Rotting Christ zur Speerspitze der extremeren Musik. Was immer das bedeutet. Mit der Band von "damals" hat das jetzige Line-Up wenig zu tun. Erstens, weil nur noch ein Mitglied übrig geblieben ist und zweitens, weil ein dunkelbuntes Sammelsurium verschiedener Stilrichtungen den reineren Black Metal früherer Tage ersetzt hat. Mal erinnert die Band an eine pompösere Ausrichtung a la COF ohne das typisch-hohe Gekreische der Briten, dann schimmert eine Violine durch und lässt einem eine flotte "My Dying Bride"-Variante durch den Kopf schießen. Manches mutet folkig an, wieder anderes erinnert an Death Metal oder ganz schnöden Heavy Metal oder gibt Klaviersonaten-ähnliche Instrumentals - oder auch ein Film-Sound-Track mäßiges Stück ("Spirit Of The Tomb"). Dann zücken die Griechen Schwerter oder sinnieren geradezu gotisch durch die Gegend - und wenn sie nicht gestorben sind, suchen sie noch weitere Stilausrichtungen ... Sie doomen, sie folken, sie deathen, sie blacken…. Es gibt bei VARATHRON nichts, was es nicht gibt. Und immer folgen sie irgendeiner dunklen Macht, die der Hellas-Band befiehlt, sich zwischen alle Stühle zu setzen. VARATHRON sind sicherlich nicht schlecht und ein Eintopf aus Kraut und Rüben findet sicherlich auch seine Anhänger. Gourmets hingegen dürften etwas klarere Linien bevorzugen. Nicht übel, wie gesagt, aber reichlich unausgegoren.

Crowsreign


Cover - Crowsreign Band:

Varathron


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 64:45 (CD)
Label: Black Lotus Records
Vertrieb: Soulfood