Review:

Lichtgestalten

(Vanitas)

Österreich hat mehr als die Alpen, auch im Bereich Death Metal Export sind die Facetten vielseitiger als es die grandios unterhaltsamen PUNGENT STENCH vermuten lassen. Ganz so hart gehen VANITAS nicht zur Sache, vor allem die instrumentale Abteilung hat ihre Wurzeln in mannigfaltigen Gebieten: Teils klassisch schwermetallische Sounds, bollernde Drums, gothic-eske Keyboardsounds und starke Affinität zu Streichern. Der weitestgehend männliche Gesang bei deutschen Texten zwingt aber vor allem Parallelen zu Thüringens Extrem auf: EISREGENs banal morbider Nonsens mag durchaus seinen Reiz haben. Klanglich ähnlich krank, gehen VANITAS textlich jedoch weniger kompromisslose und dabei deutlich spannendere Wege. Bei allen Vergleichen steht aber definitiv die Vielfalt und abwechslungsreiches Songwriting im Vordergrund und lassen genannte Parallelen als den Versuch einer Klassifizierung verblassen. Die weiblichen Gesangsparts im schönen Sopran bleiben dank erdiger Produktion weit vom Klischee entfernt. Moderne Samples ("Lebenslauf") gehen Hand in Hand mit Experimenten in der Manier eines Herrn Henke ("Sammelleidenschaft"), folkig trollischem Touch ("Re:Inkanation") oder zum Nackenbrecher mutierender Groove ("Relatives Freisein"). Frei sein ist eben relativ, sie singen und zeigen es. Sehr ansprechender Gothic Death in seiner vielfältigsten Erscheinungsform.

Lichtgestalten


Cover - Lichtgestalten Band:

Vanitas


Genre: Gothic Metal
Tracks: 10
Länge: 54:13 (CD)
Label: CCP Records
Vertrieb: SPV